Seit fünf Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Renningen und Occhiobello in Italien. Vertreter aus beiden Städten haben nun erneut den Partnerschaftsvertrag unterschrieben.

Renningen - „Ich stelle die Beschlussfähigkeit der Gemeinderatssitzung fest.“ Mit diesen Worten eröffnet der Renninger Bürgermeister Wolfgang Faißt die Veranstaltung im Bürgerhaus und zauberte den zahlreichen Besuchern ein Schmunzeln ins Gesicht. Sind doch selten so viele Gemeinderäte beieinander wie an diesem Samstag. Aus den drei verpartnerten Gemeinden Occhiobello, Mennecy und Renningen sind zahlreiche Kommunalpolitiker angereist, außerdem Giles Headley aus der freundschaftlich verbundenen englischen Stadt Countesthorpe, um das fünfjährige Bestehen der Freundschaft von Renningen und Occhiobello zu feiern.

 

In seiner Ansprache zeichnete Bürgermeister Faißt die Geschichte dieser besonderen Partnerschaft nach. Renningen und Mennecy sind seit 1982 und Occhiobello und Mennecy seit 2003 partnerschaftlich verbunden. So kam bald die Idee auf, dass auch Renningen und Occiobello eine Städtepartnerschaft gründen sollten und sich so zu einem „Dreigestirn am Partnerschaftshimmel Europas“, wie Faißt sagte, zu formen. Nach Begegnungen mit den Gemeinderäten und Jugendgemeinderäten der beiden Städte, einem Besuch des Musikvereins Renningen in Italien per Fahrrad – immerhin 673 Kilometer einfache Strecke – und weiteren gemeinsamen Treffen waren sich beide Seiten einig: So viel Gastfreundschaft, so viele herzliche Begegnungen brauchen einen Rahmen. So wurde die Städtepartnerschaft zwischen diesen beiden Städten 2012 erstmals offiziell besiegelt und 2013 noch einmal in Renningen.

„Überwindung von Vorurteilen“

„Eine Partnerschaft dient der Überwindung von Vorurteilen und dem Knüpfen von Kontakten und Freundschaften zwischen den künftigen europäischen Generationen“, befand der italienische Bürgermeister Daniele Chiaroni. Alle drei Bürgermeister, also auch Jean-Philippe Dugoin-Clement aus Mennecy, betonten, dass Europa von unten, von den Menschen gebaut wird. Städtepartnerschaften helfen, sich gegenseitig zu verstehen.

Zum Schluss der feierlichen Sitzung gab es Geschenke und große Gesten, allen voran die Erneuerung der Partnerschaft durch wiederholte Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages. Als Geschenk gab es von Renningen – in Anlehnung an die „Hölzerne Hochzeit“, die beim fünften Hochzeitstag gefeiert wird, – hölzerne Sitzwürfel aus Bäumen aus dem Renninger Wald, verbunden mit dem Wunsch, dass sie in der italienischen Stadt die Begegnung der Menschen fördern mögen.

Occhiobello-Platz wird offiziell eröffnet

Das zweite Geschenk war schon etwas größer: Nach der Sitzung setzte sich der Tross aus Renningern und Gästen aus den Partnerstädten Richtung Rankbachhalle in Bewegung. Der Vorplatz der Halle war in den vergangenen Wochen erneuert und herausgeputzt worden. Seit Samstag trägt er außerdem offiziell den Namen: Occhiobello-Platz. Aus Sicht des Gemeinderates und der Verwaltung war ein wesentliches Kriterium für die Platzwahl, dass hier, zwischen Schul- und Sportzentrum, die Jugend sich Tag für Tag trifft und so an die Freundschaft über Grenzen hinweg erinnert wird, erklärte Faißt. Zur Straße hin wird das Gelände durch neue Hochbeete mit Sitzgelegenheiten abgegrenzt. Und damit gleich jeder weiß, wie der neue Platz nun heißt, prangt in großen Lettern in einem der Hochbeete der Schriftzug: Occhiobello-Platz.