Bei dem Fest auf dem Firmengelände des Autohauses Stieber im Stammheimer Gewerbegebiet vergnügten sich rund 250 Besucher.

Stammheim - Der Asphalt-Cowboy gibt sich mit einer Pferdestärke nicht mehr zufrieden. Never, ever! Unter der Haube des schwarzen Hummer, der neben der Einfahrt auf den Hof des Autohauses Stieber am Emerholzweg 5 steht, schlummert die Kraft von 321 Pferdchen. Wie wär es mit einer kleinen Probefahrt in dem amerikanischen Kraftprotz?

 

Nein, dann doch lieber mit einem Klassiker wie dem Mustang durch die Stammheimer Prärie reiten. Manchmal reicht ja eine Filmsequenz, um ein Auto berühmt zu machen. In Steve McQueens Bullitt war sein schwarzer Ford Mustang der heimliche Filmstar bei der wilden Verfolgungsjagd auf den hügligen Straßen von San Francisco. „Der sieht schon toll aus, den würde ich gern mal testen“, meint ein Besucher beim US-Car- und Country-Festival.

Mit breiten Schlappen und schmaler Haifischflosse

Toll sieht zweifellos auch der lindgrüne Chevrolet 57 Bel air aus. Ob Oldtimer mit Haifischflosse, ob Jeep mit breiten Schlappen oder ein Hummer mit V8-Motor – den meisten kommt das eine oder andere Modell aus irgendeiner Serie oder einem Film bekannt vor. Auch den Camaro kennt man doch auch irgendwoher? Richtig, Miami Vice. „Ein heißer Schlitten“, meint die Lady mit dem roten Cowboyhut.

Noch schneller ist nur der Sheriff von Ludwigsburg. Studenten der Filmakademie Ludwigsburg haben dieser schwäbischen One-Man-Show, der heute auch zu dem Ereignis ins Autohaus gekommen ist, ein kleines filmisches Denkmal gesetzt. Er sieht tatsächlich aus wie ein US-Marshal, der aus einem Western entsprungen scheint und zeigt sein Abzeichen von den Arizona Rangers. Colt hat er keinen. „Ich bin ein Peitschen-Sheriff“, sagt er. Und mit dieser erreiche er bei Vorführungen locker eine Geschwindigkeit von 1300 Stundenkilometer. 1300 km/h. Da kommt weder ein Camaro noch eine Corvette mit.

Letztere hat es dem Autohaus-Geschäftsführer Oliver Stieber angetan. Gemeinsam mit Rainer Haerle, Vorsitzender des Country und Western-Club Stammheim (CWC), hatte er die Idee zu dem Country-Festival und US-Car-Treffen in seinem Autohaus. Von der großen Resonanz ist er selbst überrascht. „Trotz des schlechten Wetters sind erstaunlich viele Leute gekommen“, sagt er.

Pete Stone hat 25 Jahre Bühnenerfahrung

250 Besucher tummeln sich in dem großen Verkaufsraum, ließen sich die Hamburger oder Spare Ribs vom Grill und das amerikanische Bier schmecken. Die Freunde der amerikanischen Lebensart kamen auch sonst auf ihre Kosten. Eine kleine Westernwelt-Ecke mit Indianerzelt, Cowboyhüten, Schießbude und Indianer-Schmuck durfte nicht fehlen.

Stieber schrieb im Vorfeld die US-Car-Vereine in der Region an, und Rainer Haerle hat über seinen Verein und den Golden-Nugget-Salon ohnehin beste Kontakte zur hiesigen Countryszene und der dazu gehörigen Musik. So kam eins zum anderen.

Während draußen die Autofans die rund 20 Modelle bestaunten, heizte drinnen Sänger Pete Stone ein und sorgte mit seiner Band für Western-Stimmung. Der gebürtige Engländer hat 25 Jahre Bühnenerfahrung. Johnny Cash hat er genauso wie Creedence Clearwater Revival im Repertoire. Bei solcher Live-Musik ließen sich die Tänzerinnen und Tänzer vom CWC nicht bitten und zeigten Schrittfolgen des traditionellen Line-Dance. Bei diesem Tanz wird nicht aus der Reihe getanzt. Das behagt auch dem Sheriff von Ludwigsburg: „Country-Musik ist wie eine Medizin“, sagt er. Sie gehe sofort ins Blut und halte fit.