Trotz des schlechten Wetters ist der vierte Stammheim-Tag rund um den Kirchplatz gut besucht gewesen.

Stammheim - Beim vierten Stammheim-Tag wurden am Sonntag gleich zwei Premieren gefeiert. Eine davon ungewollt: Zum ersten Mal musste bei schlechtem Wetter gefeiert werden. Doch Axel Ueberschär, der Vorsitzende des örtlichen Handels- und Gewerbevereins (HGV), nahm’s gelassen: „Die Leute kommen trotzdem, also liegen wir richtig mit dem, was wir machen.“ Die zweite Premiere war hingegen von langer Hand geplant: Zum ersten Mal wurde das Stadtteilfest auf dem Kirchplatz ausgetragen. Die Jahre zuvor hatte die Bühne auf dem Freihofplatz gestanden, als dort während der Baustellenzeit die Stadtbahnlinie U 15 noch nicht vorbeifahren musste.

 

„An und für sich sind wir mit dem neuen Standort zufrieden“, sagte Ueberschär. „Uns ist nur wichtig, dass wir trotzdem eine Anbindung zur Freihofstraße finden.“ Schließlich solle nicht unter den Tisch fallen, dass neben dem Trubel auf dem Kirchplatz auch die Geschäfte entlang der Hauptstraße geöffnet hatten. Die Lösung der HGV-Mitglieder war ebenso pfiffig wie nützlich: Sie richteten auf den beiden Verbindungswegen Wigand- und Korntaler Straße den Flohmarkt ein.

Gemeinsam aktiv

„Wir versuchen, den Ort als ganzes darzustellen, und nicht nur den Handel“, betonte Ueberschär. Daher seien auch die Vereine so wichtig, die sich rund um den Kirchplatz präsentieren konnten. Besonders hob der HGV-Vorsitzende auch den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr hervor, die extra für das Fest ihre Einsatzwagen umparken mussten. „Wenn alle mitmachen, können wir eine Gemeinschaft bilden und uns auch gemeinschaftlich präsentieren.“ Nur dann sei man auch für die Besucher interessant – und zwar nicht nur einmal im Jahr am Stammheim-Tag, sondern auch an jedem anderen Tag. Axel Schmid von „Axel’s Musikschule“ trug seinen Teil dazu bei, indem er das sogenannte Stammheimlied anstimmte. Im Vorfeld hatte er die Bürger dazu aufgerufen, selbst Strophen zu dichten. Immerhin vier waren zustande gekommen, welche die Zuschauer dann auch zusammen anstimmten.

Unter die Besucher hatte sich auch Susanne Korge gemischt. Sie besuchte den Stammheim-Tag zum ersten Mal in ihrer neuen Funktion als Bezirksvorsteherin. „Ich war aber bisher immer dabei. Letztes Jahr habe ich sogar noch für die Tanzoase auf der Bühne getanzt“, sagte sie lachend. Diesmal musste ihre orientalische Tanzgruppe jedoch auf sie verzichten. Der Grund: „Ich habe leider keine Zeit mehr zum Trainieren.“ Besonders gut habe ihr gefallen, dass dieses Jahr zu Beginn des Tages ein ökumenischer Gottesdienst auf dem Kirchplatz gefeiert wurde. „Ich finde es toll, dass die Kirchen den verkaufsoffenen Sonntag nicht nur tolerieren, sondern ihn sogar auch noch mitgestalten“, so die Bezirksvorsteherin.