Stanley Clarke wird 70 Er hat die Rolle des Bass-Spiels im Jazz neu definiert

Stanley Clarke im Jahr 2018 beim Festival Jazz Open in Stuttgart Foto: Opus/Reiner Pfisterer

Stanley Clarke ist nicht zu übersehen mit seinen 1,91 Metern – vor allem aber ist er nicht zu überhören: Der Mann, der am 30. Juni 70 wird, hat dem Bass eine prominente Rolle nicht nur im Jazz verschafft.

Stuttgart - Die Welt des Basspiels war eine andere, nachdem Stanley Clarke sie kräftig durchgeschüttelt hatte: Er erspielte dem Instrument eine Prominenz, die es im Jazz vorher nicht hatte. Er hat gezeigt, dass dass es nicht nur bei kurzen Soli im Vordergrund stehen kann. Zuletzt hat Clarke 2018 bei Jazz Open im Alten Schloss sein Können vorgeführt als Slap-Monster am E-Bass und als vor Energie strotzender Kontrabassist.

 

Ursprünglich wollte der 1951 in Philadelphia geborene Sohn einer leidenschaftlichen Amateur-Sängerin sich als erster Afroamerikaner einen Platz im klassischen Orchester der Stadt erkämpfen. Doch es kam anders. Nach dem Studium zog er 1971 nach New York City, wo er mit vielen Jazz-Stars spielte, Curtis Fuller, Joe Henderson, Pharoah Sanders, Stan Getz, Dexter Gordon, Art Blakey und Horace Silver.

Chick Corea holte ihn zu Return to Forever

1972 holte der Pianist Chick Corea Clarke als Gründungsmitglied in seine legendäre Fusion-Band Return to Forever, die in vielerlei Hinsicht Maßstäbe setzte – auch, was die tragende Rolle des Bassspiels anging. Die Band prägte den Sound der 70er Jahre entscheidend mit, und machte Stanley Clarke zum gefragten Musiker, der sich nicht auf den Jazz beschränkte, sondern auch Funk, Rock und Pop spielte.

1979 lud der Rolling Stones-Gitarrist Ronnie Wood Stanley Clarke in die Band New Barbarians ein, die er mit seinem Kollegen Keith Richards aus der Taufe hob. 1981 gründete Clarke mit dem Keyboarder George Duke die Duke/Clarke Band, seit 1985 ist der Bassist überwiegend als Solokünstler unterwegs.

2022 soll Clarke wieder in Stuttgart spielen

Immer wieder machte der mehrfache Grammy-Gewinner mit Stücken und Kollaborationen auf sich aufmerksam, etwa mit dem Album „The Stanley Clarke Band“ (2010), auf dem die japanische Wunderpianistin Hiromi Uehara zu hören ist.

Eigentlich sollte Stanley Clarke, der am 30. Juni 70 Jahre alt wird, schon 2020 wieder bei Jazz Open in Stuttgart spielen, doch die Pandemie hat es verhindert. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Sein Auftritt soll am 10. Juli 2022 im Innenhof des Alten Schlosses stattfinden.

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