Städte und Gemeinden, die etwas gegen Risiken durch heftige Unwetter tun, bekommen Geld vom Land Baden-Württemberg. Zum Beispiel Filderstadt.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filderstadt/Esslingen - Der letzte Starkregen ist auf den Fildern und in der Region zwar schon wieder ein paar Monate her, allerdings appelliert der Regierungspräsident Wolfgang Reimer in einer Mitteilung an die Kommunen, vorzusorgen. Und zwar mit Konzepten fürs kommunale Management von Starkregenrisiken. In den Jahren 2017 bis 2021 habe das Land Baden-Württemberg derlei Anstrengungen im Regierungsbezirk Stuttgart mit insgesamt fünf Millionen Euro gefördert, heißt es. Alleine zwei Millionen Euro entfallen dabei auf das Jahr 2021. Kommunen könnten mit einer Unterstützung bei bis zu 70 Prozent der förderwürdigen Kosten rechnen. Insgesamt seien im Regierungsbezirk Stuttgart rund 100 Konzepte gefördert worden, von denen 34 abgeschlossen seien.

 

Mehrere Starkregen in Filderstadt

Filderstadt gehörte nach eigenen Angaben zu den ersten Kommunen, die diese Förderung des Landes in Anspruch genommen hatten. Zur Erinnerung: Über Filderstadt ereigneten sich in jüngerer Zeit immer wieder unwetterartige Wolkenbrüche. Nicht nur einmal kam es in der Folge zu Überschwemmungen.

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„Für die Untersuchung und Konzeption zum wasserwirtschaftlichen Management von Starkregenereignissen haben wir bei zuwendungsfähigen Kosten von circa 63 500 Euro eine Förderung von 44 500 Euro erhalten“, teilt Barbara Scheubert für die Stadt Filderstadt mit. „Die Zuwendung wurde bereits im Jahr 2019 ausbezahlt und bei der Stadtkasse eingenommen.“ Der nächste Schritt sei „die hydrologische und hydraulische Untersuchung und Wirtschaftlichkeitsuntersuchung zur Umsetzung der Maßnahmen aus der Starkregengefahrenkarte“, so Scheubert. Die Kosten liegen bei 84  000 Euro, voraussichtlich 35 000 Euro würden als förderfähig anerkannt „und bei einem Fördersatz von 70 Prozent voraussichtlich mit 24 000 Euro gefördert“, sagt sie. Die Umsetzung der Maßnahme ist ab 2022 geplant.

Welche Gebäude sind gefährdet?

Kommunen, die Starkregenrisikenmanagement betreiben, erstellen zum einen Starkregengefahrenkarten, die zeigen, wo im Fall der Fälle Überflutungen zu erwarten sind und über welche Wege der Starkregen mit welcher Geschwindigkeit abfließt. Eine Risikoanalyse nimmt gefährdete Gebäude und Einrichtungen in den Blick.

Das Thema Starkregen ist aktueller denn ja nach der Hochwasserkatastrophe im Westen von Deutschland. Doch es reicht auch eine weitaus geringere Wassermenge, um zu chaotischen Zuständen zu führen. Das hatten die Filderstädter bereits mehrfach erlebt, zuletzt diesen Sommer. „Infolge des Klimawandels werden solche Ereignisse in den nächsten Jahren noch häufiger auftreten können“, steht in der Mitteilung des Regierungspräsidiums Stuttgart. „Die Klimakrise gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit und ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, wird der Regierungspräsident Reimer zitiert.