Ein heftiges Unwetter hat in Istanbul für schwere Schäden gesorgt. Mindestens ein Mensch kommt bei den sintflutartigen Regenfällen ums Leben. Auch das berühmte Basarviertel ist betroffen.

Istanbul - Ungewöhnlich starke Regenfälle haben der türkischen Millionenmetropole Istanbul böse mitgespielt. Der Stadtverwaltung seien bisher 1800 Schadensfälle gemeldet worden, sagte Bürgermeister Ekrem Imamoglu am Sonntag. Ein Stadtsprecher und das städtische Katastrophen-Koordinationszentrum Akom meldeten, in den flutartigen Wassermassen sei am Samstag auch ein Obdachloser ums Leben gekommen. Imamoglu, der einige der schwer betroffenen Stadtteile am Sonntag besuchte, sagte, es seien am Vortag allein 4000 Mitarbeiter zur Schadensbeseitigung unterwegs gewesen. „Es wird daran gearbeitet, die Wunden so schnell wie möglich zu heilen.“

 

In einem Video vom Sonntag ist zu sehen, wie Mitarbeiter von Akom dem Bürgermeister erklären, dass bis zu 124 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen seien. In einem Tweet von Stadtsprecher Murat Ongun vom Samstag hieß es, in nur anderthalb Stunden sei so viel Wasser vom Himmel gekommen wie im Durchschnitt in einem Wintermonat.

Großer Basar betroffen

Im Internet kursierten Fotos und Videos der Regenfluten, die die oft an Hügeln liegenden Straßen in reißende Wasserrutschen verwandelten und andere Gegenden unter Wasser setzten.

Die Nachrichtenagentur DHA zeigte Aufnahmen einer auch von Touristen viel genutzte Unterführung im Basarviertel Eminönü, die hüfthoch geflutet war. Ein Händler erzählte, das Wasser habe mannshoch gestanden. Die Waren der Souvenir-, Kleider und Technikhändler in der Unterführung schwammen wie ein Teppich auf dem Wasser. Im berühmten Großen Basar standen Händler mit aufgekrempelten Hosenbeinen und Wischmop vor ihren Läden, um das Wasser abzuwehren, das mindestens knöchelhoch einige abfallende Gänge herunterschoss.