Gründen ist schwer? Nicht in Baden-Württemberg. Vier Startups berichten auf der DIGITALSOUTHWEST über ihre Geschäftsideen und warum der Südwesten Deutschlands ein perfekter Standort für Gründer ist.

Sie sind Fußballer, Musiker oder Köche. Sie interessieren sich für Mode, Inneneinrichtung oder Reisen und teilen ihre Hobbies mit der digitalen Welt.

 

Influencer haben eine starke Präsenz in den sozialen Netzwerken, viele Follower und eine hohe Reichweite. Und genau das macht sie auch so wertvoll für Unternehmen. Denn einflussreiche Einzelpersonen können in vielen Fällen das Publikum besser erreichen, als groß angelegte Marketing-Kampagnen im Fernsehen oder per Mail.

Fast jeder vierte Social-Media-Nutzer hat schon einmal Beiträge von Influencern gesehen. Und jeder sechste hat laut der Influencer-Marketing-Studie des Software-Unternehmens Influry und des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) bereits ein Produkt gekauft, auf das ihn ein Influencer aufmerksam gemacht hat.

Digital Natives treffen auf „Old Economy“

Zahlen, die zeigen, dass Influencer Marketing immer wichtiger wird. Grund genug für Philipp Martin, Reachbird zu gründen. Das Münchner Startup bietet eine Suchmaschine, mit der Unternehmen passende Social-Media-Nutzer für ihre Marketing-Aktivitäten finden. „Es gibt Millionen von Influencern“, sagt Martin während des Gründer-Talks auf der DIGITALSOUTHWEST, einer Veranstaltung im Rahmen der deutschlandweiten Informations- und Netzwerkserie DIGITALX der Telekom. „Wir unterstützen Unternehmen, relevante Personen aus Instagram herauszufiltern, die Werbung für das Produkt machen wollen. Baden-Württemberg ist für uns dabei eine wichtige Region, da hier sehr viele Unternehmen sitzen.“

Auch Lucas Spohn forciert mit seinem Freiburger Startup Tomes den digitalen Wandel. Ihre Software IDANA digitalisiert die Anamnese. Statt seitenweise Papierbögen auszufüllen, um ihre Krankheitsgeschichte zu erfassen, erledigen Patienten dies per Tablet. Der Arzt erhält den Fragebogen verschlüsselt über eine Cloud der Telekom, kann sich bereits vor dem Patientengespräch vorbereiten, wodurch er im Gespräch wertvolle Zeit spart. Für Spohn ist Freiburg ein idealer Standort für Startups. Die Universitätsklinik in Freiburg zählt zu den innovativsten in Deutschland und mehrere Mediziner des Klinikums zählen zu den Mentoren von Tomes. „Wir haben immer Kontakt zu hochqualifiziertem Personal aus der Medizin. Daher ist Freiburg ist für uns einfach der ideale Standort, zumal Mitarbeiter hier nicht durch konkurrierende Startups abgeworben werden. Denn Freiburg ist nicht so überlaufen wie Berlin.“

Gemeinsam innovative Technologien entwickeln

Zwei Startups, die auf der DIGITALSOUTHWEST auf großes Interesse bei den rund 270 Gästen stießen. Die Telekom möchte mit der Veranstaltung unter anderem etablierte Unternehmen und Digital Natives zusammenbringen, um gemeinsam die digitale Transformation in Baden-Württemberg voran zu treiben. Die Gründer jedenfalls waren sich einig: Der Mittelstand tüftelt längst nicht mehr jahrelang hinter verschlossenen Türen an innovativen Technologien, sondern öffnet sich gegenüber jungen Startups, die digitale Lösungen schnell und effektiv umsetzen.

„Beide Welten – Startups und mittelständische Unternehmen – sind so unterschiedlich und dennoch können wir uns gegenseitig unterstützen“, sagt Sebastian Klenk, Gründer von 5Analytics. „Wir müssen zusammenarbeiten, um die Digitalisierung mit innovativen Technologien noch schneller voranzubringen.“ Seine Geschäftsidee: Prozesse in Unternehmen mit Künstlicher Intelligenz vereinfachen und optimieren, etwa das Schadensmanagement bei Versicherungen.

„Der Austausch heute war für uns alle sehr wertvoll“, sagt Simon Tschürtz vom Startup 100 Worte Sprachanalyse, das geschriebene Texte, etwa Bewerbungen, analysiert und daraus Rückschlüsse auf die Persönlichkeit des Autors ziehen kann. „Nicht jeder muss nach Berlin, auch der Südwesten von Deutschland hat einiges an Wirtschaftskraft zu bieten. Wir profitieren enorm von dem Wissen der Mittelständler – und sie lernen von unserem digitalen Know-how.“