Der C-Hub Mannheim, Anlaufpunkt für junge Unternehmen in Mannheim, ist weniger als ein halbes Jahr nach dem Start nun im Vollbetrieb. Schwerpunkt unter rund 50 Mietern sind Startups aus der Kreativwirtschaft.

Stadtentwicklung & Infrastruktur: Andreas Geldner (age)

Mannheim - „Voll besetzt ins neue Jahr“ startet laut Pressemeldung eines der neuesten Kreativzentren in Baden-Württemberg. Im Sommer 2015 ist der C-Hub Mannheim in einem Gebäude direkt am Mannheimer Hafen an den Start gegangen. Es liegt direkt bei der Popakademie Baden-Württemberg und dem Musikpark Mannheim. Im Werbe-Sprech: „Mitten im aufstrebenden Mannheimer Szene-Stadtteil Jungbusch.“ Nun sind auf 5000 Quadratmetern Gesamtfläche mit 54 Unternehmen und Projekten, die von rund 120 Akteuren betrieben werden, die ab 7,70 Euro pro Quadratmeter für Startups zu mietenden Kapazitäten ausgebucht. Integriert ist, wie in der vergangenen Woche im Rahmen meines Coworking-Textes schon erwähnt, auch ein solcher Space. Aber auch eine städtische Kunstgalerie, eine Bar und ein Restaurant gehören dazu.

 

C-Hub Mannheim steht für die Startup-Förderung der Stadt

Mannheim hat sich schon einige Jahre der Kreativwirtschaft verschrieben – immerhin hat man hier schon seit 1999 einen städtischen Rock- und Popbeauftragten. Und so ist unter den Mietern etwa die Fimproduktion Gallion, die schon Clips für die „Söhne Mannheims“ produziert hat, oder die Animationsfirma PVA zu finden. Doch das Spektrum ist weiter. Es reicht vom Autopflege-Service Herrenfahrt („Gentlemen’s car care“) über Digital Retail, eine Unternehmensberatung für die Digitalisierung im Handel und den Sockenanbieter Von Jungfeld bis zu einer Firma namens Müssiggang, die sich angeblich der Förderung des Nichtstuns verschrieben hat, allerdings bequeme Lounging-Kleidung verkauft. Auch Andrea Kranzer, die als Business Angel aktiv ist, hat sich hier niedergelassen. Im selbst ernannten „Zentrum für Mannheims moderne Arbeiterklasse“ wechselt man also durchaus mal die Perspektiven. Die Stadt Mannheim ist dabei insgesamt bei der Gründerförderung rührig. So hat man Ende 2013 als erste Stadt in Baden-Württemberg einen eigenen Beteiligungsfonds aufgelegt, mit der sich die Stadt direkt bei jungen Firmen engagiert. Zudem gibt es seit 2012 das städtische Programm Kreatech, das Gründerzuschüsse bis zu 20000 Euro gewährt.

Auch bei Accelerate Spaces in Stuttgart summt der Bienenkorb

Bienenkorbstimmung gibt es allerdings auch im privaten Stuttgarter Gründerzentrum Accelerate Spaces. (Hier eine aktuelle Zwischenbilanz der Startups.) Die Büros waren bei einem Besuch Ende vergangener Woche voll besetzt. Die üblichen Kartons mit Pizzaboxen zeigten, dass man hier durcharbeitet. Die Veranstaltungsreihen laufen. Hier hat Ende der vergangenen Woche das bisher erfolgreichste Unternehmen aus diesem Stall, das auf meinem Blog schon ausführlicher vorgestellte Unternehmen Exit Games, vorgeführt, wie man weiter expandieren will. Allein in Stuttgart wird es bald neun Räume mit Spielszenarien geben. Doch Exit Games macht inzwischen auch mobil und kann transportable Sets überall hin fahren, wo ein solches Spielevent geplant wird, zum Beispiel von Firmen. Das Neueste sind kleine tragbare Boxen, mit denen zwei Spieler etwa am Rand einer Party sich die Zeit vertreiben können. Es gibt übrigens sogar eine Brücke nach Mannheim: Balloonas, eine Plattform zur Information über und zur Planung von Kindergeburtstagen, die in Stuttgart gerade das Acceleratoren-Programm durchläuft, hat nun auch einen Ableger im Mannheimer C-Hub.