Die Stadt Stuttgart hat in den zurückliegenden Jahren einige neue stationäre Blitzer installiert, etwa am Schattenring und an der Cannstatter Straße. Als nächstes ist der Schwanenplatztunnel dran – doch der Einbau verzögert sich.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Verkehrsüberwachung der Stadt hat in den zurückliegenden Jahren die Zahl der Standorte für stationäre Geschwindigkeitsüberwachung erhöht. Es kamen etwa die Anlagen an der Cannstatter Straße und am Schattenring hinzu. Die nächste fest installierte Anlage lässt auf sich warten. Sie soll im Schwanenplatztunnel entstehen. „In diesem Jahr wird das garantiert nichts mehr“, sagt Joachim Elser, der Leiter der städtischen Verkehrsüberwachung.

 

Schwarzlichtanlage wird bei Tunnelsanierung eingebaut

Da für die Anlage Schleifen in den Boden eingelassen und Geräte an der Wand befestigt werden müssen, werde man abwarten, bis das Tiefbauamt den Tunnel saniert. „Es hätte wenig Sinn, jetzt alles einzubauen und dann wieder rauszureißen, wenn alles erneuert wird. Das wäre unwirtschaftlich und unlogisch.“

Der Schwanenplatztunnel bekommt eine Schwarzlichtblitzanlage, damit Temposünder dort geblitzt, aber nicht geblendet werden. Eine typgleiche sei vor kurzem in der Ortsumfahrung von Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) eingebaut worden. „Man kann sie sich dort anschauen, wir raten aber davon ab, sie auszuprobieren“, sagt Joachim Elser.

Stationäre Überwachungsanlagen stehen aus unterschiedlichen Gründen in der Stadt. Die Laserblitzsäulen an der Cannstatter Straße dienen der Luftreinhaltung. Das Tempolimit und dessen Überwachung sollen dort dazu beitragen, dass die Autos weniger Schadstoffe ausstoßen. Dazu trägt nicht nur die Geschwindigkeitsreduzierung bei, sondern auch die dadurch erwirkte Verstetigung des Verkehrs. Sprich: Wenn die Autos rollen und nicht dauernd stoppen und starten, entstehen weniger Schadstoffe.

Spitzengeschwindigkeit im Schwanenplatztunnel: 165 km/h

Andere Anlagen sind dazu da, einen Unfallschwerpunkt zu entschärfen. Zu dieser Kategorie zählen die geplanten Blitzer in den Röhren des Schwanenplatztunnels. „Die Polizei hat dort schon Raser mit 165 Stundenkilometern erwischt. Auf der König-Karls-Brücke sind bereits viele schwere Unfälle passiert“, sagt Joachim Elser. Deswegen habe man beschlossen, die Tunnelröhren mit der Technik auszustatten, die etwa 380 000 Euro kosten werde. Wenn die Anlage in Betrieb geht, wird sie die erste mit einem Schwarzlichtblitzer in der Landeshauptstadt sein.

Wie lange es noch dauert, bis eine weitere bislang einmalige Anlage einsatzfähig ist, steht noch nicht fest: Die Stadt besitzt bereits eine mobile Rotlichtüberwachungsanlage. Diese ist in ein Auto eingebaut und ein Prototyp. „Das hat noch niemand“, sagt Elser. Stuttgart besitzt die Anlage zwar, hat sie aber noch nicht einsetzen können. „Zurzeit steht das Auto wieder beim Hersteller in Jena. Es muss noch sehr viel abgestimmt werden“, erläutert Elser. Die einzelnen Komponenten funktionierten und seien zugelassen. „Aber das Zusammenwirken muss optimiert werden“, erläutert der Chef der Verkehrsüberwachung. Schließlich müssen die Aufnahmen auch den hohen Ansprüchen eines Gerichts entsprechen.