Von der ersten Weltumrundung auf zwei Rädern bis zur Landkarte der Radfahrfans: Wir haben erstaunliche Daten und Fakten zum Radfahren zusammengetragen. Bei einer Statistik steht Stuttgart besonders gut da.

Ein einspuriges Fahrzeug mit Sitz, aber ohne Pedale – so sah die Urform des Fahrrads aus. Bei der ersten Fahrt im Jahr 1817 legte Erfinder Karl von Drais mit seinem Laufrad etwa 14 Kilometer in einer Stunde zurück. Erstaunlich, oder?

 

In diesem Beitrag versammeln wir Daten und Fakten rund ums Radfahren – jetzt im Frühjahr schwingen sich wieder deutlich mehr Menschen auf ihr Zweirad. Massentauglich ist das Fahrrad bereits seit 150 Jahren, als ein Rad mit Kette für den Hinterradantrieb patentiert wurde und allmählich in großer Stückzahl hergestellt wurde. 1895 radelte Annie Londonderry als erste Frau mit dem Fahrrad um die Welt.

Mehr und mehr Menschen nutzen vor allem das Rad, um von A nach B zu kommen. Im Norden Deutschlands ist der Anteil der Fahrradfans allerdings höher als im Süden, wie diese Karte zeigt:

Fast sieben Millionen neue Räder im Jahr

Der Fahrradabsatz steigt deutschlandweit dagegen seit mittlerweile zehn Jahren konstant. Die Coronapandemie sorgte für einen Boom mit fast sieben Millionen verkauften Rädern im Jahr 2020 – mehr als ein Viertel davon E-Bikes. 2021 ging der Wert leicht zurück, bleibt aber deutlich über dem vorpandemischen Niveau:

Entsprechend stark legt der Bestand zu. Zwar werden nicht nur neue Räder gekauft, sondern auch alte nicht mehr gefahren oder verschrottet. In den vergangenen zehn Jahren stieg der Bestand an Fahrrädern in Deutschland dennoch gewaltig, von 70 auf 81 Millionen Stück – ein Plus von fast 16 Prozent. Zwar nahm auch der Anteil der Autos zu, von 42 auf 48 Millionen (plus 13,9 Prozent). Das Fahrrad ist trotzdem das Verkehrsmittel mit der größten Stückzahl im Bestand – im Schnitt hat jeder Einwohner eines.

Warum Helm tragen wichtig ist

Die Zahl der tödlichen Unfälle von Radfahrern geht in Deutschland tendenziell zurück. Mitverantwortlich für diese Tendenz: Helme gehören für die meisten Radfahrer zur üblichen Ausstattung. Laut Bundesverkehrsministerium tragen 75 Prozent der Sechs- bis Zehnjährigen beim Radeln einen Helm. Auch die Beleuchtung an den Fahrrädern ist deutlich besser geworden.

Mit den vielen neuen Fahrrädern ist auf den Straßen und Radwegen allerdings mehr los. Das treibt die Unfallzahlen tendenziell nach oben. 2022 starben laut einer Schätzung des Statistischen Bundesamts mehr Radfahrerinnen und Radfahrer als im Vorjahr. Endgültige Zahlen liegen noch nicht vor, deshalb tauchen sie im Schaubild nicht auf.

Die Mobilität auf zwei Rädern liegt insgesamt im Trend – nicht nur bei Fahrrädern. Welche Regeln gelten, zeigt dieses Schaubild. Hätten Sie alle gekannt?

Zweiradregeln, Anmerkungen: *wenn vorhanden; ** bei elektrischem Motor Foto: Montage

Eventuell ist es da besser, ohne elektrische Unterstützung zu fahren. Denn schon bei 4,5 km Tagesstrecke sinkt das Risiko von Herz- und Kreislauferkrankungen um die Hälfte.

Diebstahl – ein großes Problem?

Das Fahrrad soll natürlich nicht geklaut werden. Zumindest in Stuttgart ist man davor aber relativ sicher. 2021 wurden genau 899 Fahrraddiebstähle bei der Polizei gemeldet, das sind rund 140 je 100 000 Einwohner. Stuttgart ist damit weit weg von Leipzig, Münster oder Potsdam – das sind die Hochburgen der Fahrraddiebe. Dort wurden 2021 relativ zur Einwohnerzahl etwa zehnmal so vielen Fahrraddiebstähle gezählt wie in Stuttgart.

Wer sich davor wappnen will: Ein Bügelschloss gilt laut Experten als beste Sicherung. Es besteht aus einem großen Stahlbügel und einem Metallkörper mit zwei Öffnungen, der das eigentliche Schloss ist. Nachteil: Es ist relativ schwer und unflexibel. Die Zukunft des Diebstahl-Schutzes heißt GPS, hat also mit Ortungssystemen zu tun. Spezielle GPS-Tracker für Fahrräder werden beispielsweise unterhalb des Sattels im Rahmen angebracht und sind von außen nicht sichtbar. Per App kann man sehen, wo sich das Rad gerade befindet.