Prinzessin Diana wäre 60 Versöhnung wäre schönstes Geschenk

Diana, hier 1988 in Kanada, wäre am 1. Juli 60 Jahre alt geworden. Foto: AFP/Patrick Riviere

William und Harry setzen ihrer verstorbenen Mutter Diana zu ihrem 60. Geburtstag ein besonderes Andenken: Sie enthüllen eine Statue am Kensington-Palast. Doch wird die Zeremonie die zerstrittenen Brüder einander auch wieder näher bringen?

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London - Was wäre gewesen, wenn . . .  Diese Frage sollte man sich meist wohl gar nicht erst stellen. Schließlich lebt man im Hier und Jetzt – und nicht in der Vergangenheit oder einer eventuell möglichen Zukunft. Dennoch sei es in diesem Fall erlaubt: Was wäre gewesen, wenn Prinzessin Diana vor 24 Jahren nicht bei einem Autounfall in einem Pariser Tunnel ums Leben gekommen wäre, sondern am Donnerstag, dem 1. Juli, ihren 60. Geburtstag hätte feiern können?

 

Vermutlich wäre sie noch heute strahlend schön und eine Mode-Ikone. Die Ex-Ehefrau von Großbritanniens Thronfolger Prinz Charles (72) würde wohl weiter das geballte Interesse der Medien auf sich ziehen. Denn Lady Diana Spencer, ein Mauerblümchen, das aus einer der ältesten Adelsfamilien Großbritanniens stammte, hatte sich binnen weniger Jahre zur meistfotografierten, begehrtesten Frau der Welt entwickelt. Die schüchterne ehemalige Kindergärtnerin war in den 80ern und 90ern zum royalen Supermodel, zur „Königin der Herzen“ geworden.

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Tiefe Trauer nach Dianas Tod

Vielleicht hätte die Prinzessin wieder geheiratet. Ihren damaligen Freund Dodi Al-Fayed, der mit ihr in Paris starb, oder einen anderen Milliardär, vielleicht auch einen Politiker oder Popstar. Gut denkbar, dass sie inzwischen ihre Memoiren veröffentlicht hätte. Und wahrscheinlich wäre sie für ihr vielfältiges humanitäres Engagement, etwa gegen Landminen, mehrfach ausgezeichnet worden. Eventuell sogar mit dem Friedensnobelpreis. Aber all das ist Spekulation.

Klar ist: Dianas Tod löste damals auf der ganzen Welt tiefe Trauer aus. Ihre Fans bereiteten ihr in London über Wochen ein beeindruckendes Blumenmeer. 2,5 Milliarden Menschen schauten die Übertragung der Trauerfeier an. Und wie ihre Söhne William und Harry, damals 15 und 12 Jahre alt, hinter dem Sarg der Mutter schritten, die Köpfe gesenkt, der Blick versteinert, gehört zu einem der Bilder, die man nie vergisst.

Ihre Jungs waren Dianas ein und alles, sie ging in ihrer Mutterrolle auf. Und sie wäre untröstlich darüber, dass die Prinzen, die sich einst so nahestanden, heute zerstritten sind. Für Harry hatte sie sich gar eine ganz besondere Rolle an der Seite des künftigen Königs William gewünscht – die seines Beistands, seines engsten Beraters. Das behauptete kürzlich zumindest ihr Biograf Andrew Morton.

Statue steht im Sunken Garden

Immerhin, zum 60. Geburtstag machen William (39) und Harry (36) ihrer Mutter ein besonderes Geschenk: Sie enthüllen eine Statue, mit der Diana gedacht werden soll. Das Denkmal war vor einigen Jahren, als die Brüder noch zusammenhielten, bei dem Bildhauer Ian Rank-Broadley in Auftrag gegeben worden. Doch immer wieder wurde die Enthüllung verschoben.

Nun also findet sie endlich statt: am 1. Juli im neu gestalteten Sunken Garden, dem zauberhaften Versunkenen Garten am Kensington-Palast, in dem die Prinzessin lebte. Der Garten gehörte zu Dianas Lieblingsorten. Dort soll sie sich mit ihren Jungs oft aufgehalten haben, was bei beiden sicher schöne Erinnerungen weckt.

Doch kann das zur Versöhnung beitragen? Die britischen Medien vermuten eher, dass der Bruderzwist die Zeremonie überschatten wird. Sie seien lediglich in Wut vereint. Harry ist bereits aus Kalifornien eingeflogen, wo er seit seinem Rückzug aus dem Königshaus Anfang 2020 mit seiner Frau Meghan (39), Sohn Archie (2) und Baby Lilibet lebt, die wie Williams Tochter Charlotte (6) den symbolträchtigen Zweitnamen Diana trägt.

Kluft zwischen den Brüdern

Zuletzt war Harry im April bei der Beerdigung des Großvaters Prinz Philip auf William getroffen. Schon da hatten die britische Presse und Öffentlichkeit auf eine Verständigung gehofft – vergeblich. Die Brüder schlossen zwar eine Art Waffenstillstand, schritten gemeinsam hinter dem Sarg und tauschten nach der Trauerfeier gar ein paar Worte aus. Zu einem klärenden Gespräch kam es aber nicht. Angeblich auch deshalb, weil William und seine Frau Kate (39) befürchten, dass jedes Wort von Meghan an die Öffentlichkeit getragen wird.

Und so ist die Kluft zwischen den Brüdern weiter groß. Seit Harrys Hochzeit mit Meghan im Jahr 2018 gab es immer wieder Konflikte. Das Fass zum Überlaufen brachte im März Harrys und Meghans TV-Interview: Zwei Stunden lang teilten sie gegen die Royals aus, unterstellten der Familie unter anderem Rassismus. Zudem klagt Harry immer wieder über mangelnde Unterstützung, auch finanzieller Art, über das Leben im königlichen Käfig und die lieblose Erziehung seines Vaters. Die Familie, inklusive Harrys und Williams Großmutter Königin Elizabeth II. (95), war „not amused“. Denn derartige Angelegenheiten sollten intern besprochen werden – und nicht in aller Öffentlichkeit.

Bis heute schmerzlich vermisst

„Unsere Mutter hat viele Menschen berührt. Wir hoffen, dass die Statue allen, die den Kensington-Palast besichtigen, hilft, sich an ihr Leben und ihr Vermächtnis zu erinnern“, sagten William und Harry vor Jahren.

Und wer weiß, vielleicht besinnen sich die Brüder nun auch wieder ihrer Gemeinsamkeiten und schließen Frieden – nicht zuletzt der geliebten Mutter wegen, die sie bis heute schmerzlich vermissen, wie beide immer wieder betonen. Das wäre sicher das schönste Geburtstagsgeschenk für Diana.

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