Wenn Autofahrer dem Stau auf der A 8 über das Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost ausweichen wollen, haben die Beschäftigten des Industriegebiets das Nachsehen. Die CDU fordert von der Stadt eine Lösung des Stauproblems.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Fasanenhof - Der Kreisverkehr ist das Nadelöhr; dort staut sich tagtäglich der Verkehr im Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost. Eigentlich soll der Kreisel den Verkehr schnell abfließen lassen, doch am Nachmittag sieht die Situation für gewöhnlich anders aus. Stoßstange an Stoßstange reihen sich die Autos auf ihrem Weg hinaus aus dem Industriegebiet. Der Stau reicht nicht selten zurück bis zum südlichen Ende des Schelmenwasens.

 

Die EnBW hat seit 2009 ihren Hauptsitz auf dem Fasanenhof. Über 2000 Mitarbeiter sind in dem 16-geschossigen Gebäude beschäftigt. „Wir kennen die Situation natürlich“, teilt Hans-Jörg Groscurth, der Pressesprecher der EnBW, mit. „Insbesondere am Nachmittag und am frühen Abend stauen sich die Fahrzeuge zum Teil bis weit hinter die Ausfahrt unseres Parkhauses zurück, sodass man nur schrittweise vorankommt.“ Dabei sei das EnBW-Hauptgebäude noch dadurch im Vorteil, dass es relativ weit vorne am Kreisel liege. „Richtig kritisch wird es dann, wenn es durch akute Verkehrsstörungen auf der B 27 zu zusätzlichem ‚Schleichverkehr’ durch den Kreisel kommt“, Groscurth.

Je später der Nachmittag, desto länger der Stau

Die CDU-Gemeinderatsfraktion hat sich nun der Verkehrsproblematik im Gewerbegebiet Fasanenhof-Ost angenommen. „Wenn die A 8 in Fahrtrichtung Karlsruhe dicht ist, fahren die Leute über die B 27 und die Ausfahrt Fasanenhof von der Autobahn ab. Der Kreisverkehr ist die einzige Möglichkeit, von der Bundesstraße zum Fasanenhof, beziehungsweise nach Möhringen zu kommen, um dem Stau auszuweichen“, erläutert Iris Ripsam. Die Fasanenhoferin kennt die Situation im Gewerbegebiet zur Genüge. Das Problem sei, dass die von der B 27 kommenden Autos im Kreisverkehr bevorrechtigt seien. Je mehr Fahrzeuge also von der Bundesstraße in den Kreisel einfahren, desto länger müssen die Fahrzeuge aus dem Industriegebiet warten, bis sie in den Kreisverkehr können. „Man kommt einfach nicht zum Zug, wenn fortlaufend Verkehr von der B 27 einfließt“, sagt Ripsam. „So ist die Schelmenwasenstraße in kürzester Zeit voll.“

Am südlichen Rand des Industriegebiets hat die GTÜ, die Gesellschaft für technische Überwachung, ihren Sitz. „Die Verkehrssituation ist wirklich schlimm“, sagt Elena Lanza, die bei der GTÜ am Empfang sitzt. Für die nicht einmal einen Kilometer lange Strecke zwischen der Niederlassung und dem Kreisverkehr brauche man schon mal eine halbe Stunde, erzählt sie. „Je später es wird, desto länger ist der Stau“, sagt Lanza. Wer um 17 Uhr Feierabend machen wolle, komme oft minutenlang keinen Meter vorwärts. Erst ab 18 Uhr flache das Verkehrsaufkommen im Industriegebiet langsam ab. Auch Lanza sieht den Kreisel als Hauptursache für den Stau. „Der Kreisverkehr ist nun mal der einzige Weg heraus aus dem Gewerbegebiet“, sagt Lanza.

CDU fordert Lösungen von der Stadt

„Der Kreisel ist der Knackpunkt“, sagt auch Patricia Klein, die als Erzieherin im Element-i-Kinderhaus Energiebündel nahe der EnBW-City arbeitet. „Im Feierabendverkehr gibt es fast kein Runterkommen vom Fasanenhof“, sagt Klein. Je dichter der Verkehr auf der Autobahn und der Bundesstraße ist, desto schlimmer sei der Stau im Fasanenhof. „Besonders mit Kindern an Bord ist das kein Vergnügen. Schon gar nicht, wenn es dann noch so heiß ist wie in den vergangenen Tagen“, sagt die Erzieherin.

Die Mitglieder der Gemeinderatsfraktion haben einen Antrag aufgesetzt, in dem sie die Stadt auffordern zu prüfen, welche verkehrstechnischen Maßnahmen ergriffen werden können, um die Situation zu verbessern. „Die Straßenverkehrsbehörde soll einen Vorschlag machen, welche Möglichkeiten zur Entschärfung der Situation es gibt“, sagt Ripsam. Sie könne sich etwa vorstellen, ein Schild direkt am Kreisverkehr anzubringen, welches die Verkehrsteilnehmer von der B 27 darauf hinweist, die Autos aus dem Gewerbegebiet in den Kreisel einfädeln zu lassen. Ein solches Schild gebe es bereits auf der Brücke, die von der Bundesstraße zum Kreisel führt. Jedoch würde das wohl wenig beachtet. „Mit einem funktionierenden Reißverschlusssystem würde der Verkehr besser aus dem Industriegebiet abfließen“, sagt die CDU-Stadträtin.