Eine Schulsanierung jagt die nächste: die wegen Corona auf Juni verschobene Maßnahme am Staufer-Gymnasium hat schon einen Nachfolger: die Staufer-Gemeinschaftsschule muss für rund 8,4 Millionen Euro renoviert werden.

Waiblingen - Der Renovierungsmarathon an Waiblinger Schulen geht weiter. Auch der Staufer-Gemeinschaftsschule steht eine grundlegende Sanierung bevor, hat Michael Gunser vom Fachbereich Hochbau am Dienstagabend den Mitgliedern des Planungsausschusses berichtet. Das im Jahr 1980 vollendete Gebäude an der Mayenner Straße müsse „von unten bis oben durchsaniert“ werden, um energetisch, technisch und im Hinblick auf den Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht zu werden.

 

Gunser: es geht ans Eingemachte

Die Sanierung bezeichnete Michael Gunser als „ein Riesenprojekt“, das – so die ersten Schätzungen – rund 8,42 Millionen verschlingen wird. Diese Zahl sei aber mit Vorsicht zu genießen, warnte Gunser, es könne durchaus teurer werden. Denn im Grunde genommen müsse das Gebäude nahezu in den Rohbauzustand versetzt werden. So verstecke sich beispielsweise ein Teil der Haustechnik, etwa in den Sanitärräumen, hinter abgehängten Decken. „Da muss man ran, es geht also ans Eingemachte“, erklärte Michael Gunser.

Eine von der Verwaltung in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hat ergeben, dass eine abschnittsweise Sanierung bei laufendem Betrieb nicht möglich ist. Deshalb muss die Schule während der voraussichtlich 18 Monate währenden Bauphase komplett ausgelagert werden. Der Unterricht soll während dieser Zeit in einem Containerprovisorium stattfinden, das auf einem Asphaltplatz bei der Sporthalle 3 aufgebaut wird. Und zwar bereits im Juni dieses Jahres, denn das zweigeschossige Interimsgebäude soll zunächst als Ausweichquartier für das Staufer-Gymnasium dienen, dessen Fachklassenbau ebenfalls saniert werden muss. Dieses Projekt soll Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein, direkt im Anschluss, Anfang 2024, sollen die Gemeinschaftsschüler dort einziehen.

Neubau statt Sanierung?

„Das schreit geradezu nach einem Neubau statt einer so weitreichenden Sanierung“, fand der CDU-Fraktionsvorsitzende Peter Abele. Und Alfonso Fazio von der Fraktionsgemeinschaft Alternative Liste/Grüne/Tierschutzpartei (Agtif) fragte nach einer Gegenüberstellung der Kosten für einen Neubau und die Sanierung. Michael Gunser versicherte, dass ein Neubau die zwei- bis dreifache Summe kosten würde, er schätze die Baukosten auf 20 bis 22 Millionen Euro. Denn die Gemeinschaftsschule sei ein Bau, in dem viele Tonnen Beton steckten: „Allein das abzubrechen und zu entsorgen würde zu enormen Kosten führen.“ Was Zuschüsse angehe, sei derzeit im Bereich der Förderung einiges im Umbruch, eine Aussage über Zuschüsse sei nicht möglich, erklärte der Baubürgermeister Dieter Schienmann.

Letztlich hat der Planungsausschuss einer Sanierung zugestimmt, die Verwaltung soll sich auf die Suche nach Architekten und Planern machen. Wegen der hohen Bausumme müssen diese in einem europaweiten Verfahren gesucht werden.