Der Feuerbacher Hugo Kunzi bekommt für seine besonderen Verdienste für das Land Baden-Württemberg die Staufermedaille in Silber.

Feuerbach - Hugo Kunzi ist hilfsbereit und fürsorglich, ein Vorbild für andere, eine Unternehmerpersönlichkeit mit großen Erfolgen, aber dennoch bescheiden geblieben: so beschreiben ihn seine Familie, Weggefährten und die Laudatoren am Dienstag, als dem Feuerbacher Urgestein und ehemaligen Vorsitzenden des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) im Bezirksrathaus die Staufermedaille in silber für seine besonderen Verdienste für Baden-Württemberg verliehen wurde.

 

„Ob in Vereinen, in der Nachbarschaft, im Stadtteil oder auch in der Wirtschaft: unsere Gesellschaft sähe anders aus – und ich behaupte ärmer – wenn es nicht Menschen gäbe, die sich für ihre Nächsten einsetzen“, sagte Minister Franz Untersteller, der die Staufermedaille im Namen von Ministerpräsident Winfried Kretschmann überreichte. Hin und wieder gebe es dann aber auch Persönlichkeiten, die durch ihr außergewöhnliches Engagement dann doch aus der Menge herausragen würden. Und so ein Mensch sei Hugo Kunzi. Sowohl als Unternehmer als auch im Einsatz für das Allgemeinwohl habe er Großes geleistet. Ob in der Geschäftsführung einer Bäckereimaschinenfabrik oder später in seiner eigenen Firma: Hugo Kunzi habe mit seinen Patenten Innovationen geschaffen, die insbesondere Handwerksbetrieben halfen, ihre Existenz zu sichern, sagte Franz Untersteller. Aber auch im Rahmen seiner mehr als 30-jährigen Amtszeit als Vorsitzender des GHV Feuerbach oder als Vorstandsmitglied im Landes- und Bundesverband des Bundes der Selbstständigen habe er immer vollen Einsatz gezeigt. Davon würden auch andere Auszeichnungen zeugen, die er bereits erhalten habe. Da wären beispielsweise das Bundesverdienstkreuz am Bande zu nennen, das Hugo Kunzi 1986 verliehen bekam oder auch die Ehrenmünze der Stadt Stuttgart, die er 2009 erhielt.

Hugo Kunzi wollte nicht vorgeschlagen werden

Der Sohn des Geehrten, Andreas Kunzi, kam noch auf eine andere Auszeichnung zu sprechen, die sein Vater allerdings nicht entgegennahm: „Im Jahr 2001 warst du für das Bundesverdienstkreuz erster Klasse vorgeschlagen. Aber du hattest dein Wirken als nicht so verdienstvoll für unser Land gesehen und hast verzichtet.“ Auch die Staufermedaille wollte Hugo Kunzi eigentlich gar nicht entgegennehmen: „Hätte ich gewusst, dass ich von Dr. Heinz Krämer für diese Auszeichnung vorgeschlagen werde, hätte ich versucht, das zu verhindern.“ Krämer, Autor und ehemaliger leitender Ministerialrat, verriet seinem Freund Hugo Kunzi allerdings nichts von seinem Vorhaben, ihn vorzuschlagen.

Der Geehrte nahm die Staufermedaille dann zwar doch entgegen, wollte die Auszeichnung aber nicht für sich allein in Anspruch nehmen: „Die Ehre gebührt den Organisationen, für die ich mich einsetze. Sie helfen wirklich, egal ob es die Kindernothilfe, die Deutsche Krebshilfe, die Oesophagus Stiftung für Kinder mit Speiseröhrenmissbildung, die Sportvg Feuerbach oder der Musikverein sind.“ Mit seinen 75 Jahren könne sein Vater nun beruhigt und mit Stolz auf sein Lebenswerk blicken, sagte Andreas Kunzi. „Aber denke gelegentlich auch mal nur an dich selbst. Denn das hast du noch mehr verdient als diese Medaille.“