Mehrere Büros haben den Verkehrsfluss im Gewerbegebiet untersucht. Jetzt soll es endlich besser werden. Doch die Gemeinderäte hegen Zweifel.

Ditzingen - Der Verkehr stockt in Ditzingen zur Hauptverkehrszeit. Die Autofahrer stehen, vor allem in der Siemensstraße. Die einen sind genervt, weil sie nicht schnell genug von der A 81 weg respektive zur Auffahrt Stuttgart-Feuerbach kommen. Die anderen sind gestresst, weil sie sich tagein, tagaus auf den Überlandstraßen etwa aus Rutesheim und Weissach über die Siemensstraße in Richtung Stuttgart quälen. Dabei könnte es besser rollen, würde die grüne Welle funktionieren.

 

Tut sie aber nicht, schon länger nicht. Mehrere Fachbüros hatten keine Lösung. Nun hat die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass es wohl nicht möglich sei, per Update bei den Ampeln zu Verbesserungen zu kommen. Das Problem müsse grundlegend angepackt werden. Deshalb werde zurzeit für die Lichtzeichenanlage an der Kreuzung Siemens-/Dieselstraße ein neues Computerprogramm erstellt.

Stadträte haben wenig Hoffnung

Die Stadträte hatten für die Bekanntgabe fraktionsübergreifend nur ein verständnisloses Kopfschütteln übrig, eben weil sich bereits mehrere Büros des Themas ergebnislos angenommen hatten. Mehr noch: Das erste Ingenieurbüro hatte im Frühjahr 2016 erkannt, dass die Ampelprogramme nicht zur Realität auf der Straße passen. Also mussten die aufgezeichneten Daten überprüft werden, um Erkenntnisse über ihre bisherige Funktionsweise zu gewinnen. Beim genauen Hinsehen wurden die Fachleute unter anderem auf eine falsche Programmierung aufmerksam.

In der Summe bedeutete dies ebenso für die Autofahrer wie die Fußgänger unnötige Wartezeiten: Der Knoten Siemens- und Dieselstraße war zum Beispiel nicht auf die vorhandene Grüne Welle der anderen Signalanlagen abgestimmt. Beim Versuch, dies zu verbessern, staute sich dafür dann der Verkehr an anderer Stelle, nämlich an der Linksabbiegerspur von der Diesel- in die Siemensstraße. Weil auch die Ampel an der Kreuzung Siemens- und Gerlinger Straße falsch programmiert ist, müssen zwar nicht die Autofahrer, aber die Fußgänger unter Umständen lange warten, bis sie die Straße überqueren können.

Das Thema beschäftigt die Ditzinger seit Jahren

Notwendig wurde der Blick auf die Grüne Welle, weil mit der Ansiedlung des Technologiekonzerns Thales und dem Hagebaumarkt sowie der Erweiterung des Laserspezialisten Trumpf der Verkehr zunahm. Neu ist das Thema in der Stadt aber nicht. Bis ins Jahr 1988 reichen die ersten Planungen zurück, die den Verkehrsfluss in der Stadt verbessern sollten.