Autofahrer kommen in Stuttgart oftmals nur stockend voran. Wir geben einen Überblick über die Strecken im Stadtgebiet, die am häufigsten von Staus betroffen sind.

Stuttgart - In der Rush Hour scheint jede Ampel rot zu sein und überhaupt geht es nur zäh voran: Autofahrer müssen auf Stuttgarts Straßen oftmals sehr viel Geduld mitbringen. Wo sind die Stauschwerpunkte in der Stadt und warum staut es sich? Wir haben bei der Integrierten Verkehrsleitzentrale nachgefragt, die seit 2006 den Verkehr in der Landeshauptstadt Tag für Tag überwacht und steuert.

 

Wann staut es sich?

"Es ist vor allem der Berufsverkehr, der uns Probleme macht", sagt Ralf Thomas, Leiter der Integrierten Verkehrsleitzentrale (IVLZ). Gerade zu den Hauptstoßzeiten, morgens zwischen 6.30 Uhr und 9.30 Uhr sowie abends zwischen 16 Uhr und 18.30 Uhr, komme es vermehrt zu Staus im Stadtgebiet.

Wo staut es sich?

Auf der B10 rund um die Rosensteinbrücke, die nach Bad Cannstatt führt, müssen Autofahrer mit einem hohen Verkehrsaufkommen rechnen. Nach Angaben der IVLZ kommt es zum einen auf der Pragstraße zwischen der Ausfahrt Pragtunnel und der Rosensteinbrücke immer wieder zu Staus. Zum anderen kommen die Autos von der Uferstraße bis zur Neckartalstraße zwischen dem Abschnitt Poststraße und Rosensteinstraße nur stockend voran. Dort, wo im Norden die B10 auf die B27 trifft, staut es sich oftmals auf einer Strecke von 1,8 Kilometern bis zum Friedrichswahl.

Auch die B14 ist von einem hohen Verkehrsaufkommen betroffen. Auf der Canstatter Straße zwischen Villastraße und Neckartor kommt es zu Hauptverkehrszeiten meist zu Staus. Ebenso ist die B14 rund um den Heslacher Tunnel betroffen - so beispielsweise auf der Hauptstätter Straße zwischen dem Österreichischen Platz und dem Marienplatz, wie auch auf der Leonberger Straße zwischen dem Schattenring und dem Heslacher Tunnel. 


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Die dritte Bundesstraße, die die IVLZ nennt, wenn es um Staustrecken im Stuttgarter Stadtgebiet geht, ist die B27. Hier staut es sich regelmäßig auf der Heilbronner Straße zwischen dem Arnulf-Klett-Platz und der Wolframstraße. Betroffen auf der Heilbronner Straße ist auch der Abschnitt zwischen Pragsattel und Borsigstraße. Außerdem können auch an der Neuen Weinsteige die Blechlawinen auf dem 2,2 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Oberen Weinsteige und dem Bopser meist nur sehr langsam rollen.

In der Stadtmitte ist vor allem der Abschnitt zwischen dem Arnulf-Klett-Platz am Hauptbahnhof und dem Gebhard-Müller-Platz in beiden Richtungen zu Hauptstoßzeiten mit Staus zu rechnen.

Warum staut es sich?

"Es handelt sich hier meist um hohes Verkehrsaufkommen, das die Kapazität der Straße deutlich übersteigt. Sollten dann noch Unfälle oder Umfahrungsverkehr von den umliegenden Autobahnen hinzukommen verstärkt sich diese Wirkung", erklärt IVLZ-Leiter Thomas. Vor allem bei Staus auf der A 8 weichen die Autofahrer auf Straßen im Stuttgarter Süden aus. Betroffen sind dann vor allen Dingen die Möhringer Straße, die Vaihinger Landstraße, die Plieninger Straße und die Filderhauptstraße.

Über die Verkehrlage in Möhringen und Vaihingen kann die Integrierte Verkehsleitzentrale keine Aussagen treffen. Hier hat die IVLZ  noch keine Kameras und Messtellen aufgebaut. Die Straßenverkehrszentrale Baden-Württemberg (SVZ) hat unter anderem in Stuttgart festinstallierte Kameras aufgestellt, die im Livestream die aktuelle Verkehrslage zeigen.

Was wird unternommen?

Im Oktober 2012 wurde im Gemeinderat der Bau des Rosensteintunnels beschlossen. Die umstrittene Tunnelstraße ist ein Bestandteil des Ausbaus der Hauptverkehrsachse Bundesstraße B10 zwischen Zuffenhausen und Stuttgart-Ost. Der Rosensteintunnel soll laut Befürworter vor allem die Wilhelmakreuzung und die untere Pragstraße entlasten und den Ausweichverkehr, der durch die Wohntgebiete führt, wieder auf die B10 lenken. Die Gegner halten dagegen, dass der Ausbau der B 10/27 mehr Verkehr anziehen werde.

Oberbürgermeister Fritz Kuhn will den krebserregenden Feinstaub im Talkessel senken. Um sein Versprechen aus dem Wahlkampf in die Tat umzusetzten, soll das Verkehrsaufkommen um 20 Prozent gesenkt werden. Hier setzt Kuhn bei den Bürgern auf die Bereitschaft, umzudenken.