Als junger Mann wünschte sich Stefan Frey eine neue Autobahn, um schneller am Skilift zu sein. Dann entwickelte er sich zum immer größeren Umweltschützer. Er erzählt von seiner Wende – und welche Widersprüche er noch in sich trägt.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Eine ganze Batterie an Büchern und wissenschaftlichen Veröffentlichungen bringt Stefan Frey in das kleine Café in Stuttgart-Heumaden mit. Er verteilt alles auf dem Tisch, teilweise sind die Publikationen aus den 90er Jahren oder noch älter. Immer wieder zeigt er auf einzelne Textauszüge und sagt dann Sätze wie: „Es ist alles längst bekannt.“ Damit meint er: Schon vor Jahrzehnten sei klar gewesen, wie man das Klima schützen müsse. Doch bis heute würden die Maßnahmen nicht ergriffen. Das ist insofern spannend, als dass der 72-Jährige kein klassischer „Öko“ ist. Er war Mitglied bei der FDP und den Freien Wählern, findet Oldtimer „wunderschön“ und sagt: „Vom Bauchgefühl her wäre ich heute noch Autofahrer. Aber wir haben eine Verantwortung für diejenigen, die nach uns kommen.“