Crashs wie im Comic: Der Stuttgarter Bildhauer Stefan Rohrer inszeniert Unfälle mit Autos und stellt seine stilisierten Karambolagen in der Göppinger Kunsthalle aus – als Dekonstruktionen des liebsten Fetischs der Deutschen.

Göppingen - Sein Ruf ist schon länger beschädigt. Abgasschwindeleien, Fahrverbote und Feinstaubdebatten haben dem einstigen Statussymbol Auto am Lack gekratzt. Doch allen umweltbewussten Bedenken zum Trotz geht von windschnittigen Karosserien und gepflegter PS-Stärke weiterhin eine hohe ästhetische Faszination aus. Den Zwiespalt zwischen Schönheit und Schrecken des Automobils bringt wahrscheinlich niemand so gekonnt auf den Punkt wie Stefan Rohrer, stellt der Stuttgarter Bildhauer in seinen Objekten doch bevorzugt stilisierte Unfälle dar. Mit umgemodelten Autos, Rollern und Motorrädern lässt er es jetzt auch in der Kunsthalle Göppingen krachen. Aber die Ausstellung passt nicht nur in die gesellschaftliche Diskussion um den liebsten Spritfresserfetisch der Deutschen. Rohrers poppige Farben und verwirrende Formen begeistern auch durch ihre perfekte technische Ausführung.