Steffen Kopetzky lässt seinen Helden John Glueck durch vier Jahrzehnte politische, militärische und literarische Weltgeschichte taumeln. „Propaganda“ ist ein großer und unterhaltsamer Roman.

Stuttgart - Im Jahre 1971 verschwindet der Held aus Steffen Kopetzkys neuem Roman „Propaganda“ aus der Welt. John Glueck aus Amerika, Enkel eines kölschen Großvaters, Sohn einer „deitschen“ Mutter aus Pennsylvania, der mit Hemingway, Salinger und Bukowski soff, die für die US-Army verlustreichste Schlacht im Zweiten Weltkrieg miterlebte, in Vietnam ein Opfer der chemischen US-Waffen wurde und schließlich die US-Regierung anklagt – dieser Glueck steigt am Ende von „Propaganda“ am New Yorker Flughafen in ein Flugzeug und fliegt davon. Sein Reiseziel bleibt ebenso ungenannt wie seine neue Identität, mit der ihn ein General des Pentagon ausgestattet hat. Ist es ein Zufall, dass im gleichen Jahr, da John Glueck verschwindet, der Autor Steffen Kopetzky auf die Welt gekommen ist?