Die Welzheimer Extremsportlerin Steffi Saul wagt einen neuen Weltrekordversuch: Auf einem Laufband will die 40-Jährige nicht nur 48 Stunden am Stück laufen, sondern dabei auch noch eine 20 Kilogramm schwere Feuerwehrausrüstung tragen.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Wenn Stefanie Saul eine sportliche Herausforderung sucht, muss sie schon extrem sein. Die in Jena geborene Wahl-Welzheimerin ist als eine von ganz wenigen Frauen beim britischen Tough-Guy-Race gestartet, hat sich beim Wildsau-Dirtrace in Österreich im Schlamm gewälzt und dann die sogenannten Ultraläufe für sich entdeckt, also Distanzen die länger sind als ein Marathon und gerne viele Höhenmeter aufweisen.

 

Vor acht Jahren ist sie mit dem Motto „Steffi rennt“ – damals noch unter ihrem Mädchennamen Praher – auf die Zugspitze, den höchsten Berg Deutschlands, gejoggt – nachdem sie zuvor einmal den Bodensee umrundet hatte. Zuletzt, vor zwei Jahren, ist sie den knapp 250 Kilometer langen Remstalweg von Fellbach nach Essingen im Ostalbkreis und zurück nach Stuttgart gerannt – im Sommer, bei brütender Hitze, um nebenbei Spenden für die Kinderkrebsstation des Olgahospitals zu sammeln.

Die Feuerwehrmontur wiegt 20 Kilogramm

Nun hat sich die 40-Jährige wieder ein neues, aberwitziges Ziel gesetzt. Die gelernte Bankkauffrau und Mutter von zwei Kindern will nicht nur 48 Stunden ununterbrochen auf einem Laufband in Bewegung bleiben, sondern dies in jener Montur tun, die Feuerwehrleute gemeinhin bei Einsätzen tragen – summa summarum also mit einem Zusatzgewicht von gut 20 Kilogramm.

Das Ziel ist, einen im vergangenen Herbst von einem Hamburger Berufsfeuerwehrmann aufgestellten Weltrekord – längster Non-Stop-Marsch in Feuerwehrschutzausrüstung in der Kategorie Laufband Herren/Damen – zu brechen. Mario Feller hatte sich 45 Stunden und 16 Minuten lang auf den Beinen gehalten.

Die Ausrüstung bekommt Stefanie Saul von der Werksfeuerwehr der Winnender Firma Kärcher gestellt. Und auch die Kulisse ist passend gewählt: Das Laufband wird in der Zeit zwischen dem 10. und 12. Februar im Museum für Feuerwehrgeschichte in Winnenden aufgestellt. Um 10 Uhr an jenem Freitag soll die stationäre motorisierte Laufstrecke, die handelsüblichen Geräten entsprechen muss, angeworfen werden.

Spenden für Kinderhospizdienst

Die körperliche Tortur am Tag der Kinderhospizarbeit nimmt die Mutter zweier Mädchen auch auf sich, um auf jene aufmerksam zu machen, denen es nicht so gut geht – und um diese zu unterstützen. Der Laufbanddauerlauf ist mit einer Spendenaktion verbunden, die dem Backnanger Kinder- und Jugendhospizdienst Sternentraum zugute kommen soll. Dieser begleitet im Rems-Murr-Kreis Familien, in denen Kinder und Jugendliche mit lebensverkürzenden Erkrankungen leben, und zwar ab dem Zeitpunkt der Diagnosestellung bis über das Sterben und den Tod hinaus.

„Meine Spendenaktion widme ich allen kleinen und großen Patienten, die täglich einen harten Kampf austragen müssen“, sagt Steffi Saul dazu. „Sie haben eine sehr schwere Last zu tragen, deshalb möchte ich sie gerne mit meiner Aktion unterstützen und laufe symbolisch in einer 20 Kilogramm schweren Feuerwehrmontur.“ Ihre Aktion möge als verrückt bezeichnet werden, aber in der heutigen Zeit bedürfe es eines gewissen Aufmerksamkeitsgrads, um Geld für eine gute Sache locker zu machen, sagt die Extremsportlerin. „Ich hoffe auf zahlreiche Spenden und 48 Stunden Feuerwehr zum Anfassen im Feuerwehrmuseum.“

Informationen zur Spendenaktion unter: www.steffirennt.de