Esslingen liegt schon seit mehr als einer Woche über dem kritischen Corona-Inzidenzwert – noch hat das keine Konsequenzen. In anderen Landkreisen der Region denkt man aber bereits über neue Ausgangsbeschränkungen nach.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Kirchheim - Esslingen trifft es wieder besonders hart. Während in Böblingen und im Rems-Murr-Kreis aktuell noch immer vergleichsweise wenige Corona-Erkrankungen gemeldet werden und Stuttgart beim Inzidenz-Wert erst seit zwei Tagen über der 50er-Marke liegt, meldet Esslingen schon seit mehr als einer Woche Werte jenseits der kritischen Grenze.

 

Aktuell stagnieren die Zahlen

Es gebe eine Häufung von Fällen in familiären Clustern, auch mit Virusvarianten, heißt es aus dem Landratsamt. Man wisse von einer Handvoll betrieblicher Cluster und von vereinzelten Ausbrüchen in Schulen und Kitas sowie in Flüchtlingsunterkünften. Weil die Zahlen aktuell stagnierten und auch die Impfungen Erfolge zeigten – aktuell gibt es keinen Coronafall in Seniorenheimen – sieht man in Esslingen aber keine Notwendigkeit für weitere Beschränkungen.

Durchaus kritisch beurteilt der Esslinger Landrat Heinz Eininger die vom Forum Alter, der Gemeinde Dettingen und dem Klinikum Stuttgart organisierten Impfaktion in der vergangenen Woche in Dettingen, bei der rund tausend Senioren aus dem Lenninger Tal geimpft wurden. Grundsätzlich seien solche Aktionen zwar zu begrüßen. In diesem Fall habe aber „ein geordnetes System im Hintergrund“ gefehlt. Es sei, so Eininger, nicht transparent dargestellt worden, warum das mobile Impfzentrum genau dort errichtet worden sei. „Das löst Unmut in der Bevölkerung aus.“

Lage in Göppingen ist „besorgniserregend“

In den Kreisen Ludwigsburg und Göppingen sieht man die Entwicklung, obwohl dort der Inzidenz-Wert noch unter 50 liegt, kritischer als in Esslingen. In Göppingen sei die Lage „besorgniserregend“, sagt das Landratsamt. In Ludwigsburg denkt man schon über Ausgangsbeschränkungen und eine erweiterte Pflicht zum Tragen von Schutzmasken nach.