Die Mieten in deutschen Städten sind von Ende 2019 bis Anfang 2020 deutlich gestiegen. Den größten Preisanstieg verzeichnete dabei Reutlingen, auch in Stuttgart wird das Wohnen teuerer, wie eine Analyse des Portals immowelt nahelegt.

Stuttgart - Die Mietpreise in deutschen Städten steigen seit Jahren immer weiter an. Wohnungen in München und Frankfurt gehören mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 17,76 beziehungsweise 14,92 Euro bundesweit zu den teuersten, dicht gefolgt Stuttgart (14,50 Euro) auf Platz drei. Auch die Corona-Pandemie hat an diesem Zustand nichts geändert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Immobilienportals immowelt, in der die Angebotsmieten von Bestandswohnungen (40 bis 120 Quadratmeter und Baujahr 2016 oder älter) aus den letzten vier Monaten des Jahres 2019 mit den ersten vier Monaten des Jahres 2020 verglichen wurden.

 

Sehen Sie im Video, in welcher deutschen Großstadt die Mieten gesunken sind:

Die der Analyse zugrunde liegenden Daten stammen von Angeboten, die auf immowelt.de inseriert wurden. Bei den Mietpreisen handelt es sich um die angebotenen Nettokaltmieten, nicht um die Abschlusspreise. Zudem wurden ausschließlich Angebote berücksichtigt, die vermehrt von Nutzern nachgefragt wurden.

Lohnausfällen und Kurzarbeit zum Trotz zeigt die Kurve der Mietpreise der Analyse zufolge weiterhin nach oben. In 57 von 81 deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern stiegen die Angebotspreise von Ende 2019 bis Anfang 2020 um bis zu zwölf Prozent an.

Kleine Städte, großer Zuwachs

Den größten Zuwachs verzeichneten dabei vor allem kleinere Großstädte – auch in Baden-Württemberg. Mit zwölf Prozent Erhöhung landete etwa Reutlingen auf der Spitzenposition. Woran dies liegen könnte, bleibt jedoch unklar. Die Stadt Reutlingen war am Dienstag zu keiner Stellungnahme bereit.

Auf Platz zwei landete Mainz. Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt weist mit zehn Prozent ebenfalls ein zweistelliges Wachstum auf. Damit kostet der Quadratmeter in den beiden führenden Städten im Mittel über zehn Euro.

Große Lücke zwischen Angebot und Nachfrage

Cai-Nicolas Ziegler, der Geschäftsführer der immowelt AG, führt die bundesweite Zunahme der Mietpreise vor allem auf eine klaffende Lücke zwischen Angebot und Nachfrage zurück. Während der Wohnungsbau aufgrund der Pandemie zum Teil ins Stocken geraten sei, hätte die Nachfrage schon beinahe wieder das Niveau von vor der Corona-Krise.

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In Karlsruhe und Ulm stiegen die Mietpreise jeweils um sechs Prozent, in Freiburg wurden Mietwohnungen um fünf Prozent teurer. Etwas moderater fiel der Anstieg dagegen in Stuttgart und Pforzheim (jeweils drei Prozent) sowie in Mannheim und Heidelberg (jeweils ein Prozent) aus. In Heilbronn änderte sich dagegen gar nichts.