Die Ozonwerte steigen, aber das Problem löst man nur europäisch. Gerade deshalb sollte die Landesregierung mehr tun.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Die Sommer werden heißer und trockener. Damit nimmt auch die Zahl der Tage zu, an denen zu viel Ozon in der Luft ist. Dass viele Bürger und nicht zuletzt die Verwaltung nach den Schlachten um Feinstaub und Stickoxide keine Lust auf weitere Debatten zur Luft im Land haben, ist verständlich. Tatsächlich taugt Ozon kaum als Aufregerthema. Schließlich sind die extremen Werte, vor denen man vor Jahren noch im Radio warnte, passé – auch, weil die Luft sauberer ist. Wegen Ozon gibt es keine Fahrverbote mehr, zumindest in Deutschland.

 

Neben öffentlicher Empörung fehlt beim Ozon ein verbindlicher Grenzwert. Seit bald zehn Jahren wird in Deutschland jener (unverbindliche) Zielwert verfehlt, den die EU-Mitgliedsstaaten sich einst selbst gegeben haben. Die europäische Ebene ist trotzdem die richtige, um das Problem zu lösen: Laut einer vom Land beauftragten Modellrechnung sänken die Ozonwerte selbst dann kaum, wenn hierzulande alle Fabriken und Autos stillstünden. Mit lokalen Luftreinhalteplänen kommt man also nicht weiter, erst recht nicht am Ozon-Hotspot im Schwarzwald. Schon deshalb sollte die Landesregierung auf grenzüberschreitende und verbindliche Maßnahmen drängen.