Die Euroshot GmbH aus Filderstadt-Bernhausen will einen Schießstand in Steinenbronn bauen. Jäger und Polizisten sollen dort trainieren. Doch das Vorhaben verzögert sich. Anwohner hatten Einspruch eingelegt. Ohne Erfolg.

Steinenbronn - Vor einem Jahr war das Vorhaben bereits Thema im Technischen Ausschuss in Steinenbronn. In der jüngsten Sitzung des Gremiums befassten sich die Gemeinderäte erneut mit dem Bau einer Schießanlage und eines Waffengeschäfts. Beide sollen in einem Teil des Gebäudes einziehen, das das Möbelgeschäft Sitting Bull an der Gewerbestraße nutzt. Im anderen wird das Geschäft weiter Möbel verkaufen. Im Januar 2016 sprachen die Räte über die Bauvoranfrage von Hans Bek als Geschäftsführer der Euroshot GmbH aus Bernhausen. Nun folgte der Bauantrag, den die Räte zur Kenntnis nahmen. Aktuell liegt er beim Kreis Böblingen, sagt dessen Pressesprecherin Rebecca Kottmann. Entschieden sei über den Antrag noch nicht.

 

Umbau könnte im März beginnen

Roland Kißling (Freie Wähler) sprach in der Sitzung von Steinenbronnern, die dagegen sind, dass im Keller des Möbelhauses ein Schießstand und in dessen Erdgeschoss ein Waffengeschäft entstehen soll .

Das bestätigte Hans Bek als Euroshot-Geschäftsführer auf Anfrage. „Es hatten sich Anwohner zusammengeschlossen und Einspruch eingelegt.“ Dadurch habe erst noch ein Lärmschutzgutachten erstellt werden müssen. „Dabei hat sich ergeben, dass die Messungen unter den geforderten Werten lagen“, berichtet Bek. Doch durch den Einspruch kam es zu einer Verzögerung. Nun müsste der Architekt noch ein paar Vorgaben des Landratsamts abarbeiten. „Wir schätzen, dass das vier oder fünf Wochen dauern wird“, sagt der Geschäftsführer. Wenn alles klappt, könne dann wohl die Baufreigabe erfolgen. Bek hofft, dass im März oder April der Umbau für das Geschäft beginnen kann.

Jäger und Polizisten sollen dort trainieren

Aktuell betreibt das Unternehmen in Bernhausen ein Waffengeschäft. Einen eigenen Schießstand hat das Unternehmen derzeit noch nicht, sondern weicht auf Anlagen in Ehningen und Tübingen aus. Das soll nun bald Geschichte sein. Bek sagt, dass bei ihm künftig Jäger und Polizisten in einem 50 Meter langen Schießstand trainieren sollen. Diesen einzurichten, sei sehr aufwendig. „Der Boden, die Decke und die Wände müssen so gestaltet sein, dass sie eine Kugel aufnehmen, aber nicht mehr abgeben“, erklärt der Geschäftsführer. Während des Trainings läuft ein Film mit einer Jagdszene ab. „Dann stoppt der Film und der Jäger schießt.“

Wer auf den Schießstand darf, sei klar geregelt. „Bei uns dürfen nur Personen mit einem Jagdschein oder einer Waffenbesitzkarte trainieren, also nicht die normale Bevölkerung“, sagt Bek. Schließlich müssten sie für das Training ausgebildet sein.