Das Spatzennest in Steinenbronn soll künftig eine halbe Stunde länger öffnen – bis 14 Uhr statt nur bis 13.30 Uhr. Die Gemeinde verbucht dies als Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Steinenbronn - Die Gemeinderäte haben es sich mit der Entscheidung nicht leicht gemacht. Immer wieder haben sie im Verwaltungs- und Sozialausschuss (VSA) hinter verschlossenen Türen über die Öffnungszeiten des Kindergartens Spatzennest gesprochen. Während der Gemeinderatssitzung in der vergangenen Woche haben sie einstimmig eine Verlängerung der Öffnungszeit im Spatzennest um 30 Minuten und erstmalig eine Kindergartengebührensatzung beschlossen.

 

Bereits im Juli sprachen die Kommunalpolitiker über die Erhöhung der Kindergartengebühren und eine Vereinheitlichung der Öffnungszeiten. Sie beschlossen aber noch nicht die Satzung darüber. Damals hatte die Gemeinderätin Antje Lindemeyer (SPD) vorgeschlagen, noch keinen Beschluss über eine Verlängerung der Öffnungszeiten des naturpädagogischen Kindergartens Spatzennest zu treffen.

Öffnungszeiten sollen diskutiert werden

Der Verwaltungs- und Sozialausschuss hatte als Ergebnis der Vorberatung vorgeschlagen, dass die aktuellen Öffnungszeiten des Spatzennests von jeweils 7.30 bis 13.30 Uhr beibehalten werden sollten – auch um Personalkostensteigerungen zu vermeiden. Lindemeyer empfahl ihren Ratskollegen, die Öffnungszeiten im Ausschuss noch einmal zu diskutieren. Die Räte waren im Juli ihrem Antrag gefolgt.

In derselben Sitzung hatten sie beschlossen, die Öffnungszeiten der anderen Steinenbronner Kindergärten anzugleichen. In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats erläuterte der Hauptamtsleiter Wolfgang Bohn den Prozess, der beim Spatzennest zu längeren Öffnungszeiten ab Anfang Januar geführt hat. Dann hat der Waldkindergarten montags bis freitags 30 Minuten länger geöffnet.

Kosten würden steigen

„Wir haben einen demokratischen Prozess durchlaufen und die Eltern dazu gehört“, sagte Bohn. Für sie sei es nicht wünschenswert, dass sie ihre Kinder um 7 Uhr ins Spatzennest bringen können. „Das ist ihnen zu früh.“ Stattdessen wünschten sie sich eine Öffnungszeit bis mindestens 14 Uhr. „Damit entsprechen wir dem Wunsch nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, so Bohn. Dadurch entstehen allerdings höhere Kosten von 8000 bis 10 000 Euro pro Jahr. „Wir haben einen Personalmehrbedarf von 20 Prozent“, sagte Bohn. Das bedeutet eine Aufstockung auf 2,20 Stellen. Es könnten sich sowohl externe als auch interne Kandidaten bewerben.

Dieter Menzel, der SPD-Fraktionsvorsitzende, verwies auf die Vorberatungen im VSA und kritisierte: „Wir müssen das Thema jetzt hier im Gemeinderat nicht noch mal stundenlang diskutieren.“