In mindestens vier Fällen wurde in den vergangenen Tagen offenbar Fleisch und Würstle mit Rasierklingen und Nägeln gefunden. Den Verdacht auf Giftköder entkräftet die Polizei hingegen. Steinenbronner Hundebesitzer sollten dennoch aufmerksam sein.

Ende vergangener Woche sind offenbar in mindestens vier Fällen Köder gefunden worden, die Hunde und andere Tiere schädigen sollten. Sven Menrad, der für die CDU im Gemeinderat sitzt, berichtete am Mittwochvormittag von Fleisch in hoher Qualität und Würstchen, die mit Nägeln und Rasierklingen gespickt gewesen seien. Auch Brot sei gefunden worden. „Außerdem haben die Finder einen komischen Geruch wahrgenommen“, sagte er – weswegen sie den Verdacht gehabt hätten, dass es sich um Giftköder handle. Die Fleischwaren seien „rund und handlich“ aufbereitet gewesen, „sodass Hunde sie gut aufnehmen können“, so Menrad. Die Finder seien auf ihn zugekommen, die Köder hätten sie aufgesammelt und entsorgt. Nur in einem Fall sei die Polizei verständigt worden. „Der Fund wird jetzt toxikologisch ausgewertet“, erklärte der Steinenbronner Gemeinderat.

 

Giftköder oder nicht?

Entdeckt worden seien die Köder an verschiedenen Stellen: an der sogenannten Wildsaubar in Verlängerung der Sindelfinger Straße im Wald im Nordwesten Steinenbronns, östlich vom Gewerbegebiet nahe der Telegärtner GmbH in Richtung Siebenmühlental und auf den Feldern am Bildweg nahe der Bäckerei Treiber. Die Gemeinde rät Hundebesitzern und Spaziergängern zur Vorsicht und weist darauf hin, dass verdächtige Funde bei der Polizei oder der Gemeinde gemeldet werden können.

Köder lagen an verschiedenen Stellen aus

Am Mittwochmittag allerdings entkräftete das auch für Steinenbronn zuständige Polizeipräsidium Ludwigsburg zumindest den Giftköder-Verdacht. „Bei dem am 23. Oktober in Steinenbronn gefundenen vermeintlichen Giftköder hat sich herausgestellt, dass es sich um verschimmeltes Brot handelte“, sagte ein Sprecher. Er spricht von einem heiklen Thema und warnt vor Panikmache. Die Polizei prüfe trotzdem jeden Fall. Zu möglichen Ködern mit Nägeln und Rasierklingen lägen der Polizei aktuell keine Erkenntnisse vor.

Vor zwei Jahren ähnlicher Fall

Im Jahr 2020 war es in Weil im Schönbuch zu einem ähnlichen Fall gekommen – allerdings mit schwerwiegenden Folgen. Eine sieben Jahre alte Hündin hatte sich beim Gassigehen an präparierten Wurtstückchen verletzt, die dort auf dem Weg lagen. Die 37-jährige Tierhalterin musste daraufhin mit der Hündin zum Tierarzt. Nachdem die Polizei informiert wurde, fanden die Beamten noch weitere Köder, die alle mit Glasscherben und Rasierklingen gespickt waren.

In Weil im Schönbuch wurde eine Hündin verletzt