Der Mann gesteht, die 15-jährige Tochter seiner Lebensgefährtin getötet zu haben, sagt aber nichts über das Motiv. Laut der Polizei könnte es sich um eine Sexualstraftat handeln.

Steinheim - In einer Wohnung in der Richard-Wagner-Straße in Steinheim an der Murr (Kreis Ludwigsburg) ist am Sonntagabend ein Mädchen tot aufgefunden worden. Die 15-Jährige war laut Polizei vermutlich in der Nacht zuvor erwürgt worden. Der 33-jährige Verdächtige hat gestern in seiner Vernehmung gestanden, die Tochter seiner Lebensgefährtin getötet zu haben. Warum es zu der Tat gekommen ist, hat er nicht gesagt. Aufgrund der „Auffindesituation“ der Leiche schließe die Polizei einen sexuellen Hintergrund nicht aus, erklärte Peter Widenhorn, der Sprecher der Ludwigsburger Polizei.

 

Der 33-Jährige gestand, dass er das Mädchen erwürgt habe. Dies decke sich mit der Obduktion am gestrigen Vormittag, bei der eine stumpfe Gewalteinwirkung auf den Hals der 15-Jährigen als Todesursache festgestellt worden sei, teilte Polizeisprecher Widenhorn mit.

Während die Ermittlungen andauern, ist der Geständige ebenfalls noch gestern auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn dem Haftrichter beim Heilbronner Amtsgericht vorgeführt worden. Dieser hat Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Der 33-Jährige ist anschließend in ein Justizvollzugskrankenhaus eingewiesen worden.

Informiert worden war die Polizei über den Vorfall erst am Sonntagabend gegen 20.15 Uhr von einem Nachbarn, bei dem der Geständige kurz zuvor betrunken und stark blutend aufgetaucht war. Der Mann hatte den Verletzten zunächst ins Krankenhaus gebracht. „Danach hat er versucht, die 15-Jährige zu erreichen. Weil das nicht möglich war, alarmierte er uns“, berichtete Widenhorn. „Vermutlich hat sich der 33-Jährige die Schnittverletzungen in Selbsttötungsabsicht zugefügt“, sagte der Polizeisprecher. Lebensgefahr habe aber zu keiner Zeit bestanden.

Als die Beamten die Wohnung in dem Steinheimer Hochhaus mit 45 Einheiten betraten, fanden sie den Leichnam der 15-Jährigen im Wohnzimmer. Unklar ist weiterhin die Beziehung, in der der Täter und das Opfer zueinander standen. Die Familie habe zuletzt im Raum Oldenburg gewohnt, sagte Widenhorn. Vor einem halben Jahr sei der 33-jährige Schlosser mit der 15-jährigen Tochter seiner Lebensgefährtin nach Steinheim gezogen.

Die Behörde gehe im Moment davon aus, dass die Frau mit weiteren Kindern ebenfalls nach Steinheim ziehen wollte. Allerdings stünden die Ermittlungen dazu am Anfang. Parallel zu den Nachforschungen hat die Polizei ein Kriseninterventionsteam darauf vorbereitet, mit den Lehrern und Mitschülern des Opfers zusammenzuarbeiten. Solche Schreckensnachrichten machten in vielen Fällen einen Beistand erforderlich, erklärte Widenhorn.

„Ohnmächtig und hilflos“ fühle er sich angesichts einer solchen Tat, sagte gestern der Steinheimer Bürgermeister Thomas Rosner. Er sprach den Angehörigen des Mädchens sein Mitgefühl aus.