Der GSV Höpfigheim hat am Wochenende wieder zum Kelterfest geladen. Die Mischung aus Party und Familienfest kommt gut an.
„Pommes sind fertig!“ Der Ruf erschallt quer durch den Saal der Alten Kelter in Höpfigheim, der sich auf charakteristische Weise mit lautem Gelächter und lebhaftem Geschnatter mischt. Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm, denn schon kurze Zeit später wird der Raum von Rock- und Popmusik beherrscht sein.
Das Kelterfest ist ein Ort der Begegnung. Für nicht wenige ist es sogar wie ein großes Familienfest: Freundschaftliche Begrüßungsrituale sind keine Seltenheit. Auch für Peter Ritter, der seit 2016 in Bezug auf die Organisation des dreitägigen GSV-Festes „den Hut auf hat“, ist der Start am Freitagabend von zahlreichem Händeschütteln und freudigen Hallos begleitet.
Lautstark und rhythmusbetont
Man kennt sich in dem Steinheimer Teilort und spürbar ist die Freude nicht nur über das Wiedersehen, es herrscht zudem Vorfreude auf den ersten Akt, der traditionell lautstark und rhythmusbetont über die Bühne geht: Denn wie im letzten Jahr startet das Fest wieder mit der Pleidelsheimer Band 4RoX, die den Gästen des Abends so richtig einheizt.
Schick zurecht gemacht begrüßt auch Janina Gutsche den Cheforganisator. Die junge Frau findet sich pünktlich zur Arbeitsschicht an der Bar ein. Dort kann es spät werden. Für das als Vorstandsassistentin tätige Vereinsmitglied ist der Einsatz ein regelrechtes Kontrastprogramm zum Berufsalltag, „macht aber richtig viel Spaß“.
Ihr Vater, Helmut Gutsche, Präsident des GSV Höpfigheim, sorgt tags drauf für ein kulinarisches Highlight, denn nicht allein knusprige Kelter-Hähnchen gehen über die Theke, auch die heißbegehrten Salz- und Zwiebelkuchen aus dem Backhäusle müssen pünktlich zum Familiennachmittag bereitstehen. Gutsche höchstpersönlich bäckt die für das Kelterfest so wichtige Spezialität, unterstützt von der Altherrenmannschaft, die den Teig vorbereitet.
Das Original-Rezept stammt noch von der verstorbenen Lotte Mayer, die Gutsche auch in die notwendigen Schritte zum Einheizen des Backhäusles eingewiesen hat. Alljährlich steht der Vorsitzende des ausrichtenden GSV Höpfigheim samstags etwa ab zehn Uhr im Backhäusle und heizt es ein. Die notwendigen Schritte dafür habe er sich zwar nie aufgeschrieben, aber bisher hat es immer geklappt.
Schwäbische Schlabbergosch
Programmtechnisch startet der Nachmittag mit dem Alleinunterhalter und Italo-Schwaben Don Angelo. Der ist nicht nur bekannt für seine schwäbische Schlabbergosch, „er sorgt mit seinem Schlager- und Volksmusik-Repertoire auch für fröhliche Unterhaltung und wendet sich damit auch an die ältere Generation. Diese Tatsache ist für Peter Ritter bedeutsam: „Denn das Kelterfest ist ein Fest für alle“.
Und das soll sich auch bei der 61. Auflage nicht ändern. Sie hat deshalb zwei Auftritte der Kinderturngruppe der GSV Gymnastikabteilung ebenso vorgesehen wie die gesangliche Darbietung des Höpfigheimer GSV Gesangvereins gemeinsam mit den Sängerfreunden der Concordia Steinheim. Als weiteres Highlight betrachtet Ritter den Samstagabend-Gig mit den Steinheimer Lokalmatadoren, der Band Campus. Die kleine Partyband, die laut Ritter „von Deep Purple über ACDC bis zu den aktuellen Hits alles beherrscht“, steht in diesem Jahr ebenfalls zum zweiten Mal auf dem Kelterfest-Programm, das erst 2024 - nach acht Jahren beständiger Band-Besetzung – komplett geändert wurde.
Der Sonntag schließlich bietet mit Gottesdienst, der schwungvollen Unterhaltung durch den Musikverein Murr, zwei Fußballspielen und der Traditions-Tombola, bei der es für gewöhnlich rappelvoll wird, weitere Attraktionen. Das „Summers-End-Fest“, das traditionsgemäß jeweils am dritten Septemberwochenende stattfindet, ist nach Meinung einer Besucherin, schon vom Datum her ein „richtiger Glücksfall – weil da die meisten wieder aus dem Urlaub zurück sind“.