Am 05. Juni 2025 fand die Felderrundfahrt der Landwirte und Weingärtner Steinheim mit ca. 47 Teilnehmern statt.

Start war um 13:30 Uhr an der Murrinsel mit 2 Anhänger und der Zugmaschine von der Fam. Alexander Renz. Der 1. Vorsitzende Jürgen Schreiber begrüßte alle Anwesenden. Bürgermeister Thomas Winterhalter richtete ebenfalls ein Grußwort an alle und stellte die städtischen Teilnehmer vor.

 

Die Fahrt führte über die Kreuzwegäcker, Lerchenhöfe weiter über Kleinbottwar zum Lehrhof, wo auch der Abschluss im Feuerwehrhäusle stattgefunden hat.

Herr Walter vom Landratsamt Ludwigsburg, Fachbereich Landwirtschaft, Geschäftsteilleiter zuständig für Tierproduktion, Pflanzenbau, Kontrollen und Ausbildung, begleitete uns als Referent. Am ersten Halt erklärte er die Getreidebestände (Winterweizen, Winter- und Sommergerste, Dinkel, Triticale, Roggen), die zum aktuellen Zeitpunkt gut entwickelt sind und durch die geringen Niederschläge wenig Krankheitssymptome aufweisen. Die derzeitigen Niederschläge sind gut für die weitere Entwicklung der Pflanzen, jedoch bergen sie ein entsprechendes Pilzinfektionsrisiko, wie z.B. Fusarium, das Toxine bildet und somit weder für Menschen noch Tiere als Nahrung verwendet werden können.

Für die Weingärtner ist die derzeitige Vermarktungssituation aufgrund sinkender Nachfrage und günstigen Angeboten aus dem Ausland schwierig. Viele Weingärtner haben aufgegeben. Die nicht bewirtschafteten Weinberger infizieren die angrenzenden Weinberge mit Krankheiten.

Frau Ballreich, Ackerbauberaterin vom Landratsamt, erklärte Versorgung der Leguminosen mit Luftstickstoff an der Sojapflanze mit den aktiven Knöllchenbakterien. Eine Düngung ist daher nicht erforderlich.

Den Nutzen eines Lichtackers für Natur- und Tierwelt erklärte Herr Fallert vom LEV (Landschaftserhaltungsverband). Das veränderte Mikroklima fördert lichtbedürftige Insektenarten wie z.B. die Laufkäfer. Der Lebensraum für die Bodenbrüter, wie die Feldlerche und das Rebhuhn, werden geschaffen. Der größte Feind für das Rebhuhn ist der Fuchs, auch der Waschbär wird zum Problem auf der Gemarkung berichtet Volker Schiele (Jagdpächter).

Am letzten Halt sahen wir ein Zuckerrübenfeld mit Blühstreifen aus 15 verschiedenen Blühsamenarten, angelegt von Jürgen Schreiber. Es tummelten sich Wild- und Honigbienen, Hummeln, Schmetterlinge und eine Vielzahl weiterer Insekten, was vom Feldrand deutlich zu erkennen und hören war. Frau Läpple als Biodiversitätsberaterin vom Landratsamt erklärte den großen Nutzen für die Insektenvielfalt.

Insgesamt war zu erkennen, dass durch die Landwirte auf der Steinheimer Gemarkung, neben der Nahrungsmittelerzeugung auch viel für die Biodiversität durch vielfältige Natur- und Tierschutzmaßnahmen getan wird.

Am Feuerwehrhäusle gab es zum Abschluss Getränke und von Volker Schiele Wildschweinbratwurst vom Grill, dafür vielen Dank! Vor der Rückfahrt sprach Pfarrer Hommel ein Erntebitt- und Segensgebet.

Besonderen Dank gilt unseren Referenten Herrn Martin Walter, Herr Fallert, Frau Ballreich und Frau Läpple für die informativen Ausführungen. Weiteren Dank möchten wir allen Beteiligten sagen, die an unserer Felderrundfahrt teilgenommen und so einen Dialog zwischen Bürgern, Stadtverwaltung, Stadträten, LEV, Landwirten, Weingärtnern und Jägerschaft möglich gemacht haben.
Über die zahlreiche Teilnahme und positiven Rückmeldungen haben wir uns sehr gefreut.

Jürgen Schreiber

Bei uns daheim

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