Vier teils ortsbildprägende Gebäude werden in Steinheim an der Murr abgerissen. Dadurch soll Platz geschaffen werden für ein neues Megaprojekt.

Der Ortskern von Steinheim wird sich in den nächsten Monaten so stark verändern wie wahrscheinlich seit Jahrzehnten nicht mehr. Grund ist, dass die Stadt ein neues Rathaus bauen und dabei zugleich den Marktplatz umgestalten lassen will. Um dafür Platz zu schaffen, macht man allerdings zunächst Tabula rasa: vier teils ortsbildprägende Gebäude werden abgerissen.

 

Gebäude sind bereits geräumt

Die Bagger werden das frühere Domizil der Bäckerei Hofmann, das Wohngebäude mit Anbau in der Marktstraße 37, das Wohngebäude Brunnenweg 1 sowie das Wohn- und Geschäftshaus samt Anbau in der Badtorstraße 4 kleinmachen und dann den Schutt abtragen. Der Gemeinderat hat die Arbeiten in seiner jüngsten Sitzung vergeben. „Die Gebäude sind mittlerweile auch alle geräumt“, stellte der Bürgermeister Thomas Winterhalter klar. Gas-, Strom-, Wasser- und Telefonleitungen seien schon gekappt.

Das helle Gebäude der früheren Bäckerei wurde mittlerweile geräumt. Foto: Werner Kuhnle

Krachen und rumpeln wird es auf dem und rund um den Marktplatz wohl von Mitte November an, wenn der Startschuss für das Vorhaben fallen soll. Laut Ausschreibung muss die Firma den Job offiziell bis Ende Februar erledigen. Aber alleine schon aus Eigeninteresse werde es vermutlich kaum so lange dauern, prognostizierte der Erste Beigeordnete Stephan Retter. „Jeder Tag, an dem die Baustelle eingerichtet ist, kostet das Unternehmen Geld“, erklärte er.

Das neue Rathaus soll dann gegenüber dem bisherigen Verwaltungssitz entstehen, der zu klein ist und nicht mit zeitgemäßen Arbeitsplätzen aufwarten kann. Außerdem muss das Fachwerkgebäude saniert werden, sodass für die Kommune ein gewisser Handlungsdruck besteht. Intern hat sich die Verwaltung schon Gedanken gemacht, wie das historische Rathaus künftig genutzt werden kann. Der Bürgermeister deutete zuletzt eine „öffentliche oder teil-öffentliche“ Belegung an. Genaueres solle in Kürze bekannt gegeben werden.

Beim Marktbrunnen hat das Denkmalamt ein Wörtchen mitzureden. Foto: Werner Kuhnle

Brunnen wird nicht angetastet

Auch wenn sich der Charakter der Ortsmitte durch die Umgestaltung gravierend ändern wird, bleibt eines voraussichtlich gleich: der Brunnen am Marktplatz. Er wird wohl weder abgebaut noch versetzt. „Nach aktuellem Stand und Rücksprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege wird der Brunnen so bestehen bleiben“, erklärt der Bürgermeister.