Im Dezember schließen die beiden letzten Steinkohlezechen in Deutschland. Es ist das Aus für eine Branche, die die deutsche Wirtschaft wie kaum eine andere geprägt hat. Begonnen hatte die Krise allerdings schon vor 60 Jahren.

Stuttgart - Das Datum ist mit Bedacht gewählt. Ihren Dauerbetrieb haben die beiden noch verbliebenen deutschen Steinkohlebergwerke „Anthrazit“ im münsterländischen Ibbenbüren und „Prosper Haniel“ in Bottrop/Ruhrgebiet zwar schon im Spätsommer eingestellt. Aber in Ibbenbüren wird an diesem Dienstag, dem 4. Dezember, noch einmal Kohle ans Tageslicht geholt – am Barbaratag, dem Gedenktag zu Ehren der heiligen Barbara von Nikomedia, der Schutzheiligen der Bergleute. Am 21. Dezember ist dann endgültig Schluss mit dem Steinkohleabbau in Deutschland, wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei einem Festakt in Bocholt das letzte Stück „Schwarzen Goldes“ aus der Hand von Bergleuten erhält, und die Ära ganz offiziell beschließt.