Auch die deutsche Nationalmannschaft haben Sie trainiert und 2008, nach 36 Jahren Abstinenz, wieder zu Olympia geführt. Danach waren Sie Coach des rumänischen Teams. Wie schwer war die Rückkehr in Ihre Heimat?
Ich hatte sie mir komplizierter vorgestellt. Als ich als Coach der deutschen Auswahl 2008 aufgehört habe, war ich ziemlich kaputt. Es war eine sehr harte Zeit, die mich sehr viele Körner gekostet hat. Dass ich dann nach Rumänien ging, war für mich ein großes Glück. Ich habe eine sehr hohe Wertschätzung erfahren, was mir persönlich sehr gut getan hat. Das war fast wie eine Therapie.

Warum war die Zeit als deutscher Nationaltrainer so schwer?
Natürlich bin ich nicht immer einfach, aber ich wusste, wie man Erfolge erreicht. Aber meistens hatte ich Leute, die gegen mich waren, weil sie erwartet haben, dass wir sofort Medaillen gewinnen. Aber das ging halt nicht. Es fehlte der Spaßfaktor. Ich habe den Job fast neun Jahre lang gemacht und hatte dabei immer die Doppelbelastung: Beim VfB muss man gewinnen, mit der Nationalmannschaft muss man gewinnen, junge deutsche Spieler muss man zur internationalen Spitze führen. Das waren schon sehr viele Aufgaben – und das zehrt irgendwann an einem.

Manche nennen Sie sogar den Volleyball-Papst. Spätestens seit Sie mit dem VfB 2007 das Tripel holten. Was ist Ihr Geheimnis?
Wenn ich etwas mache, mache ich es gerne. Ich habe sicherlich das Glück, dass ich gut mit Menschen umgehen kann. Ich kann außerdem, denke ich, Gruppen ganz gut führen und Leute für eine Sache begeistern. Ich selbst habe sehr viel Spaß dabei, weil ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Ich liebe meinen Job einfach.

Und dass Sie selbst ein Zuspieler von Weltformat waren, hat sicherlich nicht geschadet, oder?
Es schadet sicherlich nicht, wenn man den Sport selbst betrieben hat, aber es ist nicht unbedingt eine primäre Voraussetzung, um ein sehr guter Trainer zu sein.

Sie sagen, für Sie sei Volleyball „die schönste Nebensache der Welt“. Welche Rolle spielt bei Ihrer Arbeit denn Ihre Familie?
Das ist jetzt keine Platitude. Ich habe wirklich das Glück, dass meine Frau sehr viel Verständnis hat. Wir führen eine relativ konservative Ehe. Ich war zuständig für das Einkommen, die finanzielle Sicherheit, also dafür, dass es der Familie gut geht. Meine Frau war zuständig für den Rest – zum Beispiel für die Kindererziehung und alle anderen Sachen. Wir sind immer nach dem Motto vorgegangen: Jeder soll das machen, was er besser kann. Dazu kommt, dass in dem Augenblick, wo ich zuhause durch die Tür reinkomme, das Thema Volleyball erledigt ist.

Sie sprechen also mit Ihrer Frau weder über Erfolge noch über Misserfolge?
Wir freuen uns sicherlich, wenn meine Mannschaft gewinnt, aber über das Thema Volleyball haben wir noch nie gesprochen. Mit meiner Frau gibt es gar kein Thema Volleyball.