Im Sommer herrschen am Leonberger großen Freibad oft chaotische Zustände. Eine Ratsmehrheit drängt auf mehr Struktur und gebührenpflichtige Plätze.

Im Hochsommer spielen sich vor dem Leobad mitunter rustikale Szenen ab: Regelrechte Blechlawinen sind auf der kleinen Straße vor dem größten Leonberger Freibad zu beobachten. Die Fahrer sind auf der Suche nach einem Stellplatz für ihr Gefährt. Da reicht dann auch schon mal ein Stück Rasen oder der Bordstein. Hinzu kommen noch Parker aus dem benachbarten Gewerbegebiet Hertich. Für Fußgänger und Eltern mit Kindern kann es nicht nur eng, sondern auch gefährlich werden. Und nicht wenige Falschparker suchen nach den Badefreuden ihren Wagen vergeblich: Er wurde mittlerweile abgeschleppt. Wer „Glück“ hat, kommt mit einem Strafzettel davon, dessen Höhe mit 55 Euro allerdings gesalzen ist.

 

Die SPD mahnt seit Jahren

Die Plätze unmittelbar vor dem Leobad und dem benachbarten SV-Sportzentrum sind nicht die einzige Gefahrenzone. Um die Ecke, in der Berliner Straße, gibt es eine weitere Fläche, die nicht nur von Badegästen genutzt wird. Dort stehen auch stillgelegte Autos herum. Viele Anwohner, benachbarte Autohäuser und Besucher eines Fitness-Studios haben hier ganzjährig ideale Parkmöglichkeiten gefunden.

Die Leonberger SPD mahnt schon seit einigen Jahren an, hier endlich Strukturen zu schaffen und stieß damit im Gemeinderat auf durchaus offene Ohren. Doch bisherige Beschlüsse für eine sogenannte Parkraumbewirtschaftung, also das Einführen kostenpflichtiger Stellplätze unter Regie der Stadtwerke, harren seither der Umsetzung. So spielten sich vor dem Leobad auch in diesem Sommer die üblichen Szenen ab.

Nun hat sich eine breite Mehrheit im Gemeinderat gefunden, um mehr Druck zu machen. In einem gemeinsamen Antrag fordern 23 von 32 Stadträten aus den Fraktionen von CDU, Grünen, SPD, FDP und SALZ, dass die Flächen vor dem Leobad und in der Berliner Straße von den Stadtwerken bewirtschaftet werden sollen.

Hauptnutzer sollen die Badegäste und die Besucher des Sportzentrums sein. Um die vorhandenen Flächen möglichst optimal auszunutzen, sollen die einzelnen Stellplätze markiert werden. Denn oft würden dort, wo fünf Auto stünden, problemlos an die sieben hinpassen. Und letztlich führen die Fraktionen an, dass die finanziell klamme Stadt mit kostenpflichtigen Plätzen ihre Einnahmesituation verbessern könne. Denn nicht nur im Sommer, auch jenseits der oft nur drei Monate währenden Freibadsaison werde bares Geld verschenkt.

„Verfahrenstechnische Details“

Wie teuer das Parken rund ums Leobad bald werden könnte, darüber gibt es noch keine Informationen. Auch wann das Projekt konkret in Angriff genommen wird, steht noch nicht fest. Die Stadtverwaltung hatte bisher auf „verfahrens- und verwaltungstechnische Details“ verwiesen, die noch geprüft werden müssten. Doch die Geduld der Ratsmehrheit scheint nun erschöpft. Der Antrag müsse „schnellstmöglich“ umgesetzt werden.