Die Stadt fördert künftig Clubs, in denen Live-Musik gespielt wird. Endlich ein Anfang, sagt unser Redakteur Frank Rothfuß und fordert: Es braucht ein Konzept, wie man populäre Kultur unterstützen will.

Stuttgart - Die Liste der Verblichenen ist lang. Und sie wird furchteinflößend. Röhre, Rocker 33, Club Zollamt, Zwölfzehn, das Schocken sind als Konzertbühnen weggefallen, nun macht der Keller Klub dicht. Was soll’s, könnte man sagen. Warum dieses Gejammere wegen einiger Discos? Sind doch Betriebe, die Geld verdienen wollen. Wenn sie nicht genug Geld verdienen, müssen sie halt zumachen. Da ist was dran. Die typische Stuttgarter Disco, in der am Wochenende zu Mainstream-Musik getanzt wird, hat mit Subkultur so viel zu tun wie ein Pizzaservice. Zur Clubkultur trägt sie zwar ihren Teil bei, aber muss da die Stadt helfen? Jeder erachtet seinen Lieblingsclub für schützenswert, wenn er schließt, bricht eine Welt zusammen. Aber Hand aufs Herz: Muss die Stadt auch eingreifen, sollte die letzte Eckkneipe schließen, weil die Trinkkultur damit geschädigt wird? Wohl eher nicht.