Privatleute haben in Frankreich einen lange gesuchten Tunnel entdeckt, in dem im Ersten Weltkrieg mehrere Hundert deutsche Soldaten jämmerlich erstickt sind. Nun gibt es Streit mit den Behörden um das weitere Vorgehen.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Paris - Die Natur zeigt sich am Chemin des Dames von ihrer gnädigen Seite, sie hat ein grünes Leichentuch über die Gegend gelegt. Wiesen und Wälder bedecken die sanften Hügel, die mit dem Blut von vielen Zehntausend Menschen getränkt sind. Vor knapp über 100 Jahren war dieser heute so friedliche Ort die Hölle. Deutsche und französische Truppen hatten sich während des ersten Weltkrieges tief in die Landschaft gegraben und überschütteten die Gegenseite Tag und Nacht mit ihrem todbringenden Bombardement. Noch heute finden Bauern auf den Feldern beim Pflügen Ausrüstungsgegenstände oder auch menschliche Knochen, stumme Zeugen jenes menschenverachtenden Gemetzels.