Ende März ist Merkur, der kleinste Planet im Sonnensystem, besonders gut zu sehen. Mit etwas Geduld können Himmelsgucker Sternschnuppen des Virginidenstroms beobachten.

Stuttgart – - Der Winter neigt sich dem Ende zu: Typische Winterbilder wie Orion sind bereits weit nach Südwesten gerückt.

Planeten

Venus, die in den letzten Monaten als hell strahlender Abendstern die Blicke auf sich gezogen hat, verabschiedet sich vom Abendhimmel. Sie geht immer früher unter. Nach dem 20. März wird man vergeblich nach ihr Ausschau halten. Am 25. März überholt sie die Erde auf der Innenbahn. Dabei kommt unser Nachbarplanet bis auf 42 Millionen Kilometer an die Erde heran. Venus ist der Planet, der uns am nächsten kommen kann. Anfang April taucht Venus am Morgenhimmel auf. Dann spielt sie bis Anfang Dezember ihre Rolle als auffälliger Morgenstern. Beobachter des Sternenhimmels können in den Tagen um den 25. März Venus sogar als Abend- und Morgenstern sehen: Sie hält sich acht Grad nördlich der Sonne auf. Somit geht sie in diesen Tagen nach der Sonne unter und morgens kurz vor ihr auf.

 

Mars hält sich immer noch am frühen Abendhimmel auf. Allerdings ist der rote Planet eher unscheinbar, wenn auch deutlich zu erkennen. Am 8. März verlässt er das Sternbild Fische und wechselt in den Widder. Seine Untergangszeit gegen 22 Uhr (ab dem Wechsel zur Sommerzeit am 26. März gegen 23 Uhr) ändert sich während des Monats kaum, da er rasch nach Osten läuft.

Der schwierig und selten zu beobachtende Merkur bietet in der letzten Märzwoche die günstigste Abendsichtbarkeit des ganzen Jahres. Vom 23. März bis 3. April kann man den flinken Planeten als fahlen, gelblichen Lichtpunkt in der fortgeschrittenen Abenddämmerung knapp über dem Westhorizont erspähen. Gut eine halbe Stunde später wird er in den horizontnahen Dunstschichten unsichtbar. Mitte September wird man den sonnennächsten Planeten in der Morgendämmerung am Osthimmel sehen können.

Ein netter Himmelsanblick ergibt sich am 1. März gegen 20 Uhr: Tief am Westhimmel gesellt sich zu Venus und Mars die schmale Sichel des zunehmenden Mondes. Am 29. wiederum sieht man in der Abenddämmerung gegen 21.15 Uhr Sommerzeit die extrem schmale Mondsichel neben Merkur.

Jupiter im Sternbild Jungfrau wird allmählich zum Planeten der gesamten Nacht. Zu Monatsbeginn erscheint der Riesenplanet kurz nach halb zehn Uhr abends am Südosthimmel. Ende März geht er schon zwei Stunden früher auf. Nach Sommerzeit ist es dann 20.30 Uhr. Am 14. März überholt der abnehmende Mond Jupiter in drei Vollmondbreiten nördlichem Abstand.

Saturn ist Planet am Morgenhimmel. Er geht Anfang März kurz vor halb vier Uhr morgens auf, zu Monatsende bereits zwei Stunden früher. Der Ringplanet zieht seine Bahn langsam durch das Sternbild Schütze. Am 20. März erhält Saturn Besuch vom abnehmenden Halbmond.

Sterne

Während des gesamten Monats sind Meteore des Virginidenstromes zu erwarten. Sie scheinen dem Sternbild Jungfrau zu entströmen. Der Virginidenstrom ist nicht sehr ergiebig. Nur rund fünf Sternschnuppen sind pro Stunde zu erwarten. Die beste Beobachtungszeit beginnt nach Mitternacht.

In der Nacht vom 4. auf 5. März zieht der zunehmende Halbmond vor dem Regengestirn – dem Sternhaufen der Hyaden – vorbei und steuert auf das rote Stierauge Aldebaran zu. Dabei bedeckt der Mond zahlreiche Hyadensterne im Stier. Sie verschwinden am dunklen Mondrand, denn unser Nachbar im All besitzt keine Lufthülle. Der hellste Hyadenstern, der vom Mond bedeckt wird, ist Primus Hyadum, besser bekannt als Gamma Tauri. Er verschwindet hinter dem Mond wenige Minuten vor zehn Uhr abends. Die genauen Zeiten sind ortsabhängig. Die Bedeckung beginnt in Stuttgart um 21.58 Uhr.

Der Winter neigt sich seinem Ende zu, wie am abendlichen Fixsternhimmel zu erkennen ist. Typische Winterbilder wie Orion und Wintersterne wie Sirius sind bereits nach Südwesten gerückt und stehen vor ihrem Untergang. Auch der Stier ist halbhoch im Westen zu erblicken. Am Osthimmel hingegen hat der Aufmarsch der Frühlingsbilder begonnen. Der Löwe, das Leitsternbild des Frühlings, hat schon fast den Meridian erreicht. Er folgt dem unscheinbaren Krebs, der inzwischen hoch im Süden seine Gipfelstellung erreicht hat. Der Große Wagen hat sich emporgeschwungen. Seine Deichsel deutet auf den orangen Arktur im Sternbild Rinderhirt. Das Himmels-W, die Kassiopeia, sinkt im Nordwesten zum Horizont hinab. Im Südosten ist die Jungfrau erschienen. In ihr strahlt Jupiter. Spica, hellster Stern in der Jungfrau, leuchtet bläulich.

Mond

Vollmond tritt am 12. März um 15.54 Uhr ein. Er hält sich im Sternbild Jungfrau nahe der Grenze zum Löwen auf. Die Neumondphase wird am 28. um 4.57 Uhr Sommerzeit erreicht. Zweimal kommt der Mond im März in Erdnähe: Am 3. vormittags trennen ihn 369 060 Kilometer von uns, am 30. kommt er am frühen Nachmittag mit 363 850 Kilometern der Erde noch ein wenig näher. Mit 404 650 Kilometern erreicht der Mond am 18. seine größte Entfernung im März von uns.

Sonne

Die Sonne wandert am aufsteigenden Ast ihrer Jahresbahn durch den Tierkreis. Am 12. verlässt sie morgens das Sternbild Wassermann und tritt in das Sternbild Fische, indem sie am 20. März exakt um 11.29 Uhr den Himmelsäquator überschreitet. Ihr Wechsel von der Süd- auf die Nordhälfte der Himmelskugel markiert den astronomischen Frühlingsbeginn. Am 20. tritt somit die Frühlings- Tagundnachtgleiche ein. Der Schnittpunkt der scheinbaren Sonnenbahn (Ekliptik) mit dem Himmelsäquator wird daher Frühlingspunkt genannt. Er markiert den Beginn des Tierkreiszeichens Widder.