Das Planetarium erklärt Kindern das Universum. In den Vorstellungen für die Nachwuchsastronauten können aber auch Erwachsene durchaus noch etwas über das Sonnensystem lernen.

S-Mitte - Huch, was war denn das?“, ruft Eulalia erschrocken. „Ich glaube ich habe eine Sternschnuppe gesehen!“ Schon wieder zuckt ein Leuchten über das Sternenfirmament. „Wer eine Sternschnuppe sieht, der darf sich etwas wünschen“, erklärt Tim. „Den Wunsch darf man aber niemandem verraten – oder höchstens seinem Lieblingsteddy vor dem Einschlafen ins Ohr flüstern.“ Die beiden Fantasiefiguren Eulalia und Tim führen mit ihrer Stimme durch die neue Kindervorführung „Wo schläft die Sonne in der Nacht?“ im Planetarium Stuttgart.

 

„Heute sind nur mutige Mädchen und Buben ins Planetarium gekommen“, stellt die Mondmaus Eulalia fest, ehe das Licht langsam erlischt. Zusammen mit Tim, dem Planetarier, geht sie zunächst der Frage nach, warum man im Dunkeln nichts sehen kann. Mucksmäuschenstill ist es im Rund des Planetariums, wenn die beiden durch das Programm führen. Der riesengroße Sternenprojektor „Universarium IX“ erhebt sich majestätisch in die Höhe. Für Eulalia und Tim ist der Projektor die Zeitmaschine Turma. Die Sonne wandert über den Himmel, bis sie im Dunkeln versinkt. Wie weit Tim denn zählen könne, fragt Eulalia. „Bis 100 kann ich zählen“, antwortet der Planetarier. „Das reicht noch lange nicht, um alle Sterne zu zählen“, meint Eulalia.

„Der Große Wagen ist kein Auto“

Als nächstes geht es dem Großen Wagen auf die Spur. „Der Große Wagen ist kein Auto wie das von Papa“, sagt Tim verschmitzt. An der Decke des Planetariums werden die Sternbilder eingeblendet. Hell leuchtende Buchstaben zeigen die Himmelsrichtung an. Selbst die Erwachsenen können noch etwas lernen, da auch eher unbekannte Sternbilder gezeigt werden.

Das riesige Sternbild des Großen Bären leuchtet auf, unweit davon der himmlische Jäger Orion. „Es wird immer schwieriger, die Sternbilder am Himmel zu entdecken“, berichtet die Mondmaus. Nachts ist es nicht mehr richtig dunkel, da die hell erleuchteten Straßen der Großstädte einen Lichtsmog erzeugen. Sternbilder wie der kleine Wagen sind deshalb oft nicht mehr zu sehen.Heutzutage kann man völlige Dunkelheit nur noch in der Natur finden.

Die Fantasiegestalten führen gewitzt durchs Programm

Selbst schwierige Zusammenhänge sind kein Problem für die beiden Fantasiegestalten. Gewitzt und abwechslungsreich führen sie durchs Programm. Die jungen Zuhörer lernen, dass der Stern Sirius neun Lichtjahre von der Erde entfernt ist. „Das Licht hat Sirius vor neun Jahren verlassen – da waren viele von euch noch gar nicht geboren“, vermutet der Planetarier. „Unsere Vorfahren dachten, dass die Sterne an kristallene Kugeln angeheftet seien, die sich um die Erdscheibe drehen.“ Da ist auf einmal wieder die Sonne an der Kuppel zu sehen. Langsam zieht sie am Auge der Zuschauer vorbei, doch plötzlich ist sie verschwunden. „Hat sie sich vielleicht Schlafen gelegt?“, vermutet die Mondmaus Eulalia. Schnell kommen die beiden Moderatoren einem alten Mythos auf die Spur. Nicht die Sonne wandert über den Himmel, sondern die Erdkugel dreht sich. „Die Sonne schläft nie“, fasst Tim zusammen.

Konzipiert ist die Vorführung für Kinder von fünf bis zwölf Jahren, und selbst die Kleinsten halten die rund 45 Minuten dauernde Vorstellung locker durch, weil sie mit Mitmach-Spielen aufgelockert ist. „Total schön war, als sich der Himmel gedreht hat“, sagt Celia am Ende der Vorführung. „Mir kam es so vor, als hätte ich mich selbst gedreht. Am besten hat mir der Planet mit dem Ring gefallen.“ Der Sechsjährigen fällt der Name nicht mehr ein. „Das ist der Saturn!“, ruft die daneben stehende Yolanda nach kurzem Überlegen. Ein Beweis dafür, dass die Reise ins Weltall nicht nur Spaß macht, sondern auch Wissen vermittelt. „Hier kann man auch als Erwachsener noch etwas lernen“, sagt Bernd Kuppes.

Ganz zum Schluss der Vorstellung flitzen noch ein paar Sternschnuppen über das Himmelszelt – damit auch garantiert kein Wunsch offen bleibt.