Die Nacht zum Donnerstag markiert den Höhepunkt des Sternschnuppen-Regens der Perseiden. Wir erklären, wo man sich das Himmelsschauspiel am besten anschaut und verraten, wie das Wetter wird.

Stuttgart - Die Perseiden kommen, oder – besser gesagt – wir sind schon mittendrin. Mittendrin in einer Trümmerwolke, die der Komet Swift-Tuttle bei seiner Reise um die Sonne im Weltall hinterlassen hat.

 

Und genau diese Trümmerwolke beschert uns zurzeit einen Sternschnuppen-Regen der Extraklasse. „Die Erde ist bereits in der Nacht zum Dienstag in die Wolke eingetaucht und passiert das Zentrum in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag“, erklärt der Astronom und Leiter des Stuttgarter Planetariums Uwe Lemmer, „und da sich im Zentrum der Wolke die Teilchen verdichten, werden dann zwischen 100 und 120 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen sein“.

Ein Großteil dieser Partikel sei lediglich so groß wie ein Staubkorn, „doch wenn solch ein Teilchen bei einer Geschwindigkeit von rund 200.000 Kilometern pro Stunde in einer geschätzten Höhe von etwa 80 Kilometern in der Erdatmosphäre verglüht, ist es schon deutlich als Lichtschweif am Himmel zu sehen“, so Uwe Lemmer.

Swift-Tuttle benötigt übrigens 133 Jahre, um unseren Fixstern zu umrunden. Das nächste Mal kommt der Komet im Jahr 2126 in unsere Nähe. „Danach werden die Perseiden noch intensiver zu sehen sein, da Swift-Tuttle neue Trümmer abladen wird“, sagt Lemmer.

Die Perseiden verdanken ihren Namen der Tatsache, dass die Sternschnuppen allesamt aus der Richtung des Sternbildes Perseus zu kommen scheinen.

Wie kann ich die Sternschnuppen am besten beobachten?

„Ich rate allen Sternguckern, sich einen möglichst dunklen Ort auszusuchen“, sagt der Astronom, „also nicht unbedingt in der Stuttgarter City unter einer Laterne.“ Man müsse allerdings nicht unbedingt aufs Land fahren, im Schlossgarten gebe es ja auch die eine oder andere dunkle Ecke.

„Der Mond macht uns übrigens keinen Strich durch die Rechnung“, so Lemmer, „da wir Neumond haben, ist der Nachthimmel schön dunkel“.

Und da sich die Augen erst an die Dunkelheit gewöhnen müssen, sei es auch nicht ratsam, direkt vor dem Blick in den Nachthimmel auf sein Handy-Display zu starren.

Um möglichst viele Sternschnuppen zu sehen, sollte sich der Beobachter am besten auf den Boden legen, damit er weite Teile des Himmels sehen kann.

Auch in der Schwäbischen Sternwarte an der Uhlandshöhe in Stuttgart kann man das Himmelsspektakel anschauen. Eine abendliche Führung findet um 22 Uhr statt.

Wie wird das Wetter in der Nacht zum Donnerstag?

Nicht nur eine zu helle Umgebung ist schlecht für die Sicht auf die Perseiden, auch das Wetter kann den Spielverderber markieren. Und wie sieht es dann in der Nacht zum Donnerstag aus? „Ich kann alle Sternschnuppen-Freunde beruhigen“, sagt die Meteorologin Alexandra Pietsch vom Deutschen Wetterdienst, „im Laufe des Mittwochs ziehen zwar einige Quellwolken über den Stuttgarter Himmel, doch mit einsetzender Dunkelheit sind sie dann auch verschwunden“. Lediglich einige Schleierwolken könnten die Sicht zum Himmel ein klein wenig trüben. „Alles in allem sieht es allerdings recht gut aus“, so Alexandra Pietsch weiter "und bei Temperaturen zwischen 19 und 21 Grad wird es eine äußerst angenehme Nacht.“

Auf keinen Fall vergessen sollte man, sich etwas zu wünschen. „Das ist zwar nicht wissenschaftlich belegt“, sagt der Astronom Uwe Lemmer mit einem Augenzwinkern, „doch wie wir alle wissen: Wünsche werden von Zeit zu Zeit wahr“. Genügend Sternschnuppen wird es in der Nacht zum Donnerstag für den einen oder anderen Wunsch auf jeden Fall geben.