Die Verwaltung hat den Versand von Vordrucken aus Kostengründen eingestellt. Empfohlen wird die elektronische Steuererkläung.  

Stuttgart - Wer zügig seine Steuererklärung machen und zu viel bezahltes Geld vom Fiskus zurückbekommen will und darum in freudiger Erwartung schon auf Post vom Finanzamt wartet, wird enttäuscht. Die Steuerverwaltung des Landes verschickt die Vordrucke für die Steuererklärung nämlich nicht mehr. "Der Papierversand der Erklärungsvordrucke ist nicht mehr zeitgemäß, teuer und auch nicht umweltfreundlich", begründet die Präsidentin der Oberfinanzdirektion Karlsruhe, Andrea Heck, diesen Schritt.

 

Zum einen setze sich mehr und mehr die elektronische Steuererklärung durch. Viele Steuerzahler nutzten kommerzielle Steuersoftwareprogramme; die Fiskalverwaltung selbst stelle dafür ihre "Elster" bereit. Baden-Württemberg nehme bei den elektronisch abgegebenen Steuererklärungen den Spitzenplatz unter den Flächenländern ein, sagt Heck. Ein Drittel der Bürger gebe die Steuererklärung per Computer ab. Der Anteil derjenigen, die so verfahren, habe sich in den zurückliegenden Jahren um mehr als 25 Prozentpunkte erhöht.

860.000 Euro im Jahr für den Versand

Wer das nicht will, kann die Vordrucke im Internet ausfüllen und dann herunterladen. Man kann sie aber auch erst ausdrucken und dann wie gewohnt ausfüllen. Wer auch diese Möglichkeit nicht hat und auf Papier besteht, muss zu seinem Finanzamt gehen und die Unterlagen dort holen. Auch "in vielen Gemeindeämtern" lägen die Bögen zur Abholung bereit. Die oberste Finanzverwalterin empfiehlt, die Steuererklärung elektronisch abzugeben. Das biete viele Vorteile. Zum Beispiel müssten Belege und Bescheinigungen "nur auf Anforderung des Finanzamts vorgelegt werden". Künftig könnten Daten aus dem Vorjahr übernommen werden.

Die Vordrucke zu versenden habe pro Jahr durchschnittlich 860.000 Euro gekostet, erklärt Heck. Der hohe Aufwand sei auch begründet durch die "Vielfalt der mittlerweile für die individuellen Verhältnisse notwendigen Vordrucke". Deren Zusammenstellung für die Steuerbürger sei immer schwieriger geworden. Empfänger haben unnötig versandte Unterlagen weggeworfen. Die Abschaffung des Versandes trage somit auch dem Umweltschutz Rechnung, erklärt die Präsidentin.

Hier gibt es die Vordrucke im Internet.