Jahrelang gab es für Shakira nur eine Richtung: nach oben. Nun droht dem Weltstar eine Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung, auch privat gab es zuletzt nur Hiobsbotschaften.

Sie ist ein Weltstar, verdiente mit Hits wie „Whenever, wherever“ oder „Waka Waka“ Millionen, wird gewürdigt für ihr soziales Engagement und von ihren Fans verehrt. Ihre Beziehung mit dem spanischen Fußballprofi Gerard Piqué galt als skandalfrei. Das US-Magazin „Forbes“ wählte die beiden mehrfach unter die Top 10 der „mächtigsten Paare der Welt“. Doch auf den rasanten Aufstieg Shakiras könnte nun der tiefe Fall folgen, denn die kolumbianische Sängerin hat Ärger mit der Justiz.

 

Konkret wird ihr vorgeworfen, rund 14,5 Millionen Euro hinterzogen zu haben. Die spanische Staatsanwaltschaft beschuldigt sie, zwischen 2012 und 2014 keine Einkommensteuer in Spanien gezahlt zu haben. Sie habe in dieser Zeit in Spanien gelebt, ihren steuerrechtlichen Wohnsitz aber bis 2015 auf den Bahamas gehabt. Dafür drohen ihr acht Jahre und zwei Monate Haft sowie eine Geldstrafe in Höhe von 23,8 Millionen Euro.

Sängerin lehnt Deal mit Justiz ab

Einen Deal mit der Justiz lehnte die 45-Jährige ab. Sie sei Opfer einer „erbitterten Verfolgung“, aber zuversichtlich, dass die Justiz ihr am Ende recht geben werde. Im Kern geht es um die Frage, wo die Kolumbianerin in den Jahren 2012, 2013 und 2014 steuerpflichtig war. Die Justiz meint: in Spanien, weil sie sich in jedem der drei Jahre mehr als ein halbes Jahr dort aufgehalten habe. Shakira behauptet dagegen, sie habe damals auf den Bahamas gelebt und lediglich ihren Partner in Spanien besucht.

Der Zeitschrift „Elle“ sagte sie, dass sie im fraglichen Zeitraum auf Tournee gewesen sei und 240 Tage außerhalb Spaniens verbracht habe, „deshalb konnte ich auf keinen Fall als Einwohnerin eingestuft werden“. Das spanische Finanzamt habe „angefangen zu sabbern, als sie merkten, dass ich mit einem Spanier zusammen war. Es ist klar, dass sie hinter meinem Geld her waren, egal wie.“

Spanien fordert Millionen

Erst vom Jahr 2015 an habe sie ständig in Barcelona gelebt. Auch habe sie alle Forderungen inklusive Zinsen beglichen. 2018 hatte Shakira dem Fiskus 17,2 Millionen Euro überwiesen, zugleich aber darauf verwiesen, dass dies keinem Schuldeingeständnis gleichkomme. Der zuständigen Richterin scheint dies egal zu sein, Ende September ließ sie die Klage zu. Sobald Shakiras Rechtsanwälte ihre Verteidigungsschrift eingereicht hätten, werde der Prozess beginnen. Ein genaues Datum steht noch nicht fest. Dass sie tatsächlich hinter Gitter muss, erscheint jedoch unwahrscheinlich.

Zuvor hatten die spanischen Behörden anhand von Kreditkartenabrechnungen, Friseurbesuchen und Bankauszügen geprüft, ob sich die Sängerin länger als 183 Tage pro Jahr in Spanien aufgehalten hatte. Die sozialen Netzwerke wurden durchstöbert, um herauszufinden, wo sich Shakira zu jener Zeit befand. Das Ergebnis: 2012 war die Kolumbianerin demnach 242 Tage in Spanien, 2013 waren es 212 Tage, 2014 sogar 243.

Seitensprünge als Trennungsgrund

Keine guten Nachrichten für die Sängerin, die bereits 2021 ins Gerede kam, als ihr Name in den „Pandora-Papers“ auftauchte, in denen zahlreiche Fälle von Steuerflucht und -hinterziehung aufgedeckt wurden.

Auch privat lief es alles andere als rund: Am 4. Juni 2022 gaben sie und Piqué ihre Trennung bekannt. Grund waren offenbar mehrere Seitensprünge des Fußballers, angeblich erwischte ihn die Sängerin schließlich in flagranti. Prominente Namen kursierten, darunter der des israelischen Models Bar Refaeli.

Streit ums Sorgerecht?

Während Piqué kurz nach der Trennung wieder in weiblicher Begleitung gesichtet wurde, hat die Sängerin wohl schwerer daran zu kauen. In ihrem neuen Lied „Te Felicito“ singt sie: „Um dich ganz zu machen, habe ich mich selbst in Stücke gebrochen. Ich wurde gewarnt, aber ich habe nicht darauf gehört. Sag mir nicht, dass es dir leidtut. Ich kenne dich gut, und ich weiß, dass du lügst.“

Ein wenig subtiler Seitenhieb auf ihren Ex-Freund und Vater ihrer beiden Kinder Milan (9) und Sasha (7). Dem Magazin „Elle“ sagte sie, dass dies wohl die schwersten, dunkelsten Stunden ihres Lebens seien. „Ich habe meine Karriere in den zweiten Gang verbannt und kam nach Spanien, um ihn zu unterstützen, damit er Fußball spielen und Titel gewinnen konnte. Und es war ein Opfer aus Liebe.“

Auf den Prozess wegen Steuerhinterziehung könnte einer um das Sorgerecht folgen, denn während Shakira mit ihren Kindern auf die Bahamas zurückkehren will, will Piqué, dass seine Kinder in Spanien aufwachsen. Auch hier wird vermutlich ein Richter das letzte Wort haben.