Beim Schweizer Sieg in Georgien setzt Steven Zuber seine Trefferserie fort. Und auch sein VfB-Kollege Anastasios Donis tankt mit einem Erfolgserlebnis im griechischen Trikot Selbstvertrauen – eine Premiere.

Sport: Gerhard Pfisterer (ggp)

Stuttgart - Er selbst wusste ja schon lange, dass mehr in ihm schlummert als das, was die Leute sahen. Und jetzt hat er einen Weg gefunden, es allen zu zeigen. Die vielen Extraschichten zahlen sich nun voll aus. Steven Zuber trifft und trifft und trifft – ganz egal, welches Trikot der Mann gerade trägt.

 

Ihn selbst verwundert das nicht. Ganz bewusst hat sich der Winterzugang des VfB Stuttgart, der von der TSG 1899 Hoffenheim ausgeliehen ist, die Trikotnummer 9 bei dem abstiegsbedrohten Fußball-Bundesligisten ausgesucht. Er hat zugleich Tore sowie Torvorlagen angekündigt – und Wort gehalten. Nach vier Partien ohne Scorerpunkt traf der Mittelfeldmann in den vergangenen fünf Ligaspielen insgesamt fünfmal für den VfB und bereitete einen Treffer vor – nach 99 Spielen mit acht Toren und acht Torvorlagen in Hoffenheim.

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Und im Trikot der Schweizer Nationalmannschaft setzte Zuber seinen Lauf nahtlos fort. Beim 2:0-Sieg des Teams am Samstag zum Auftakt der EM-Qualifikation in Georgien legte er wieder sein kleines, immer gleiches Jubeltänzchen samt Kuss auf den Ringfinger in Richtung seiner Ehefrau Mirjana hin, nachdem er in der 56. Minute mit einem präzisen Flachschuss von der Strafraumgrenze zur Führung eingenetzt hatte. Den zweiten Schweizer Treffer sattelte später noch Denis Zakaria von Borussia Mönchengladbach oben drauf.

„Es ist ein tolles Gefühl“, sagte Zuber nach dem Erfolg in Gruppe D. „Ich freue mich, dass es so toll läuft – ich freue mich aber vor allem für uns als Mannschaft.“ Auch im Nationalteam, mit dem er am Dienstag (20.45 Uhr) in Basel Dänemark empfängt, war der 27-Jährige ein Spätstarter. Erst im März 2017 gab er sein Debüt für die Eidgenossen. Der Treffer in Tiflis am Samstag war sein sechster im 22. Auftritt für sein Land.

Bei Zuber kommt der Erfolg nicht aus heiterem Himmel, sondern ist das Ergebnis harter Arbeit. Er trainiert wie ein Besessener, absolviert ständig Zusatzeinheiten, um sich zu verbessern. Dieser Feuereifer geht seinem VfB-Teamkollegen Anastasios Donis ab. In den vergangenen Wochen war er in Stuttgart nur Ersatz, kam entweder als Einwechselspieler rein oder stand wie ganz zuletzt gar nicht im Kader. Bei der griechischen Nationalmannschaft saß der flinke Angreifer am Samstag zum Auftakt der EM-Qualifikation (Gruppe J) in Liechtenstein zunächst ebenfalls nur auf der Bank, kam jedoch bereits in der 23. Minute für Kostas Mitroglou in die Begegnung – und traf in der 80. Minute mit einem wuchtigen Schuss unter die Latte zum 2:0-Endstand.

Es war sein Premierentor im Nationaltrikot im achten Einsatz für sein Land. Der Führungstreffer in Vaduz ging auf das Konto von Konstantinos Fortounis von Olympiakos Piräus, der von 2011 bis 2014 für den 1. FC Kaiserslautern spielte. Am Dienstag (20.45 Uhr) treten die Griechen in Zenica bei Bosnien-Herzegowina an.

„Ein wichtiger Sieg für einen Neustart“, schrieb Donis auf Instagram zu einem Bild, das ihn mit Jubelfaust im Flutlicht zeigt. Vielleicht gilt das ja auch für ihn persönlich. Es schlummert definitiv mehr in ihm, als er zuletzt im VfB-Trikot gezeigt hat.