Er komponiert längst große Filmmusiken, ist aber nach wie vor auch ein Rock-Schlagzeuger der Extraklasse: Police-Veteran Stewart Copeland war in der Liederhalle.

Stuttgart - Man kennt ihn als Mitglied einer großen Band: Stewart Copeland spielte Schlagzeug bei The Police, der Gruppe, die er 1977 gemeinsam mit Gordon Sumner gründete, den ein paar mehr Menschen unter seinem Künstlernamen Sting kennen. Copeland schrieb aber nach dem Ende von The Police auch die Musik für zahlreiche bekannte Filme - Francis Ford Coppolas „Rumble Fish“ gehört dazu, ebenso Oliver Stones „Wall Street“. Bis heute ist Copeland vielbeschäftigter Komponist, er gilt aber nach wie vor auch als einer der versiertesten Drummer der Rockmusik.

 

Holzbläser spielen Police-Hits

Und genau das führt er am Sonntagabend fabelhaft vor, im Beethovensaal der Liederhalle, der leider nur etwa zu Hälfte besetzt ist. Mit dem Filmorchester Babelsberg spielt Copeland seine oft komplex angelegte Musik – und ein paar orchestral arrangierte Police-Songs obendrein: Holzbläser intonieren „Don‘t stand so close to me“.

Stewart Copeland thront in seiner transparenten Schallkabine über den Babelsberger Musikern, trommelt energisch, ungeheuer differenziert, perfekt, und erweist sich dabei zugleich als charmanter Moderator seiner selbst und als großer Showman. Unter den Zuhörern dieses letzten Konzerts der Copeland-Tour findet sich auch der Komponist und Dirigent Eberhard Schoener. Zum Taktstock greift schließlich auch Copeland selbst. Und erinnert sich irgendwann, lachend, ein wenig spöttisch, an seine Vergangenheit: „I was a Punk Rocker.“ Das ist lange her!