In Deutschland hat die Stimmabgabe zur Stichwahl in der Türkei begonnen. In Stuttgart haben sich am Samstag Hunderte in die Schlange vor dem Wahllokal in Zuffenhausen eingereiht.

Seit dem heutigen Samstag haben die türkischen Mitbürger in Deutschland die Möglichkeit ihre Stimme bei der Stichwahl um das türkische Präsidentenamt abzugeben. In Stuttgart stieß die Möglichkeit am Mittag auf großes Interesse.

 

Hunderte türkische Wahlberechtigte kamen seit dem Morgen in die Lorenzstraße nach Zuffenhausen, um in dem türkischen Wahllokal ihre Stimme abzugeben. Es bildete sich eine Schlange über mehrere hundert Meter. Das Wahllokal ist eines von 16 in Deutschland.

Aufgrund der Menschenmenge und dementsprechend vieler Autos hat die Polizei den Verkehr rund um das Wahllokal geregelt. Laut einer Polizeisprecherin läuft aber alles in geordneten Bahnen.

Bis zum 24. Mai sind die 1,5 Millionen Wahlberechtigten hierzulande dazu aufgerufen, sich an den Urnen zwischen dem amtierenden Präsidenten Recep Tayyip Erdogan und seinem Herausforderer Kemal Kilicdaroglu von der CHP zu entscheiden. Erdogan gilt vor der zweiten Runde im Inland wie im Ausland als Favorit, nachdem er die absolute Mehrheit in der ersten Runde am 14. Mai nur knapp verpasst hat.

Herausforderer Kilicdaroglu rief die Auslandstürken eindringlich zur Wahlbeteiligung auf. Die Stimme für die Stichwahl abzugeben, sei „nationale Pflicht“ für die Bürger, wo immer sie auf der Welt seien, sagte Kemal in einer auf Twitter veröffentlichten Ansprache am Freitagabend.

Für die Türkei ist es die erste Stichwahl über die Präsidentschaft in ihrer Geschichte. Im Inland sind rund 61 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen. Dazu kommen rund 3,4 Millionen im Ausland lebende Wahlberechtigte.