Insgesamt sind die Adoptionen in Deutschland rückläufig. Dafür adoptieren Stiefmütter und -väter laut Statistischem Bundesamt häufiger Kinder bis drei Jahre ihres neuen Partners oder ihrer neuen Partnerin.

Wiesbaden - Im vergangenen Jahr sind in Deutschland knapp 3800 Kinder adoptiert worden. Der weitaus größte Teil (65 Prozent) wurde dabei von Stiefmüttern oder Stiefvätern adoptiert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Auch wenn es zuletzt wieder einen minimalen Anstieg gegeben hatte, geht die Gesamtzahl der Adoptionen - mit Schwankungen - seit vielen Jahren deutlich zurück. So wurden der Statistik zufolge im Jahr 2000 noch mehr als 6000 Kinder adoptiert. Ein Grund für den generellen Rückgang seien auch Fortschritte in der Reproduktionsmedizin, hieß es.

 

Im vergangenen Jahr war fast jedes zweite Adoptivkind unter drei Jahren alt. Zehn Jahre zuvor hatte mit 32 Prozent erst etwa jedes dritte Adoptivkind zu dieser Altersgruppe gezählt. „Hintergrund der Entwicklung ist vor allem ein Wandel in Stieffamilien“, so die Statistiker. Stiefväter und Stiefmütter adoptierten inzwischen deutlich häufiger als früher auch bereits Säuglinge oder Kleinkinder: Während 2010 lediglich 203 Unter-3-Jährige durch einen Stiefelternteil adoptiert wurden, waren es 2020 bereits 933.

Einen deutlichen Rückgang gab es bei den internationalen Adoptionen. So ging die Zahl der aus dem Ausland adoptierten Kinder von 2010 bis 2020 um 75 Prozent auf 116 zurück.