Der deutsche Stiftungstag als europaweit größter Kongress dieser Art soll in Stuttgart erstmals eine öffentliche Veranstaltung sein.
Stuttgart - Irgendwo außerhalb der Innenstadt, in irgendeinem Kongresszentrum, so hat Peter Haid die Deutschen Stiftungstage der vergangenen Jahre in Hannover und Frankfurt miterlebt: als geschlossene Veranstaltung für Tagungsgäste. "Die Teilnehmer haben die Stadt nicht gesehen, und die Stadt hat nichts vom Stiftungstag mitbekommen", sagt Haid, Vorstandsmitglied der Baden-Württembergischen Bank.
Nächste Woche nun wird der Deutsche Stiftungstag als europaweit größter Kongress dieser Art zum ersten Mal in Stuttgart ausgerichtet - erstmals in seiner Geschichte soll dabei ein neuer Weg gegangen werden, so Haid. Ziel sei, dass der Stiftungsgedanke öffentliche Beachtung finde: "Wir wollen den Kongress in die Stadt hinein zu den Bürgern tragen."
"Das größte Bürgerfrühstück aller Zeiten" auf dem Schlossplatz
Kontaktbörse soll dabei der Stuttgarter Schlossplatz sein, auf dem in der nächsten Woche von Mittwoch an vier Tage lang alles im Zeichen der Stiftung steht. So wird dort etwa neben Infoständen auch eine sogenannte Vidibox aufgestellt, auf der Kurzfilme über die Arbeit von Stiftungen gezeigt werden. Eine davon ist die Bürgerstiftung Stuttgart, die auf dem Kleinen Schlossplatz hundert Tische aufstellt und das "größte Bürgerfrühstück aller Zeiten" veranstaltet. An allen Tagen wird der Kongress zudem von einem Bühnenprogramm mit Podiumsrunden, Aufführungen und Mitmachaktionen begleitet, das ebenfalls einen umfassenden Überblick über das Engagement hiesiger Stiftungen geben soll.
"Die Bürger sollen sich informieren können, wie sie sich an einer Stiftung beteiligen können oder wie ein unternehmerischer Lebensentwurf mit Stiftung aussehen kann", sagt Christoph Dahl von der Baden-Württemberg Stiftung, die nächste Woche unter anderem auch ihr Expeditionsmobil, Herzstück einer mobilen Bildungsinitiative, vor dem Neuen Schloss Station machen lässt. Gerade für kleine Stiftungen sei ein solch öffentlicher Auftritt enorm wichtig, sagt Brigida Röser von der Social Angels Stiftung, die sich als Anstifter für bürgerschaftliches Engagement in allen gesellschaftlichen Gruppen versteht. "Wenn der Bürger nichts über Stiftungen weiß, kann er sich auch nicht daran beteiligen", sagt sie. "Jetzt haben wir die Chance zu zeigen, wie er sich einbringen kann."