Nach dem 3:0-Auftaktsieg gegen RB Salzburg will Sparta Prag möglichst auch aus Stuttgart Punkte mitnehmen. „Die VfB-Fans wollen eine große Party feiern. Aber wir versuchen, sie ihnen zu verderben“, sagt der Sparta-Trainer Lars Friis.
Als das Team von Sparta Prag am Montagmittag auf dem Flughafen in Echterdingen landete, da hatte der Serienmeister aus der tschechischen Hauptstadt bereits eine beachtliche Erfolgsreise durch Europa hinter sich. Denn Sparta musste auf dem Weg in die Königsklasse zunächst die Mühlen der Qualifikation durchlaufen – Champions League auf die harte Tour sozusagen –, was der tschechische Meister in den drei Runden gegen die Shamrock Rovers (Irland), Steaua Bukarest (Rumänien) sowie Malmö FF (Schweden) mit fünf Siegen und einem Unentschieden vorbildlich tat.
In der neu eingeführten Ligaphase der Champions League angekommen, trumpfte man dann an Spieltag eins erneut auf: Denn da besiegten die Mannen aus der Goldenen Stadt vor 17 500 Fans in der heimischen Epet-Arena das Team von RB Salzburg klar mit 3:0.
Jetzt will der dänische Trainer Lars Friis, der im Sommer von seinem zu Feyenoord Rotterdam abgewanderten Landsmann Brian Friske übernahm, auch die Hürde VfB Stuttgart mit dem größtmöglichen Erfolg nehmen. „Die VfB-Fans wollen gegen uns eine große Party feiern. Aber wir versuchen, sie ihnen zu verderben“, sagte Friis auf der Pressekonferenz am späten Montagnachmittag im Bauch der MHP-Arena, wo auch eine Gruppe Journalisten aus Prag zuhörte.
Doch ein Selbstläufer wird das nicht. „Wir hatten schon viele Spiele. Das ist hart – und wir müssen schauen, wie wir mit den Belastungen umgehen“, sagte Friis, der Respekt vor dem VfB zeigt: „Sie spielen in einer der drei stärksten Ligen Europas – und haben eine brillante Saison hinter sich.“
Komplimente für den Gegner
Spielerisch und technisch, so der Sparta-Trainer, stelle der Gegner ein ganz starkes Team. „Nicht nur der Trainer Sebastian Hoeneß macht einen guten Job. Auch Sportchef Fabian Wohlgemuth hat eine tolle Gruppe zusammengestellt.“
Aufseiten von Prag ist Martin Vitik zwar erst 21 Jahre jung, dennoch zählt der dreimaliger Nationalspieler zu den Stützen des Sparta-Teams, auf den die TSG Hoffenheim in dieser Sommertransferperiode bereits ein Auge geworfen haben soll. „Ich glaube, es ist das größte Stadion, in dem ich bisher gespielt habe“, sagte der 1,93 Meter große Innenverteidiger und Shootingstar: „Und es ist auch das bisher größte Spiel meiner Karriere, dem hoffentlich noch viele weitere folgen werden.“
Prominentester Kopf der Sparta-Delegation ist sicherlich der Ex-Nationalspieler Tomas Rosicky, der einst für Borussia Dortmund und den FC Arsenal auf höchstem Niveau spielte, und der bei seinem Heimatverein inzwischen erfolgreich als Sportdirektor fungiert. Gemeinsam mit den Spitzen der Prager Delegation wird sich Rosicky an diesem Dienstag einige Stunden vor dem Beginn der Königsklassen-Partie auf dem benachbarten Wasen mit dem VfB-Vorstandschef Alexander Wehrle und 20 Stuttgarter Legenden-Fußballern zum Mittagessen treffen.
Um 18.45 Uhr wird es dann sportlich ernst, wenn der VfB im ersten Champions-League-Heimspiel seit mehr als 14 Jahren die Hürde Sparta Prag nehmen will. Das wird nicht einfach, denn bisher besitzen die Tschechen international ja eine weiße Weste.