Erfahrungen in einem Ostfilderner Autohaus hat Kasun Wickramarathne gesammelt. Als Stipendiat der Baden-Württemberg-Stiftung lernte er viel über Technik und Arbeitskultur.
Über Kundenservice hat Kasun Wickramarathne aus Sri Lanka im Autohaus Durst in Scharnhausen viel gelernt. Dort hat der 24-Jährige drei Monate lang ein Praktikum absolviert. „Die Arbeit hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, mit den Kunden eng in Kontakt zu sein und gemeinsam nach Lösungen zu suchen“, sagt der Stipendiat der Baden-Württemberg Stiftung. Sie ermöglicht Arbeitsaufenthalte für junge Menschen.
„Es geht uns darum, junge Menschen aus anderen Ländern die Möglichkeit zu geben, sich weiterzuentwickeln“, sagt Edith Köchel. Die Sonderbeauftragte der Baden-Württemberg-Stiftung kümmert sich um die Vergabe der Auslandsstipendien für Berufstätige. Dabei hat sie junge Leute aus Sri Lanka, aus Ghana und aus Ecuador im Blick. „Ziel ist es, ihnen Impulse für die eigene Tätigkeit im Land zu geben.“ Dass sich der junge Praktikant aus Sri Lanka nun sogar dafür interessiert, weiter in Deutschland tätig zu sein, freut Köchel. Zunächst ist er wieder in sein Land zurückgekehrt. Erfolgsgeschichten wie diese habe es einige gegeben, sagt die Sonderbeauftragte, die früher im Wirtschaftsministerium des Landes tätig war.
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels sei das Programm so auch für deutsche Unternehmen ein Gewinn. „Unsere Stipendiaten werden von den Männern und Frauen des Senior Expert Services begleitet“, sagt sie. Es geht um fachliche Hilfe, aber auch darum, die jungen Leute mit der Kultur vertraut zu machen. „Es ist wichtig, dass sie Ansprechpartner haben, falls es Probleme gibt.“
Mit vielen Facetten der Arbeit vertraut gemacht
Ein Gewinn war die Zeit mit Kasun Wickramarathne auch für Thomas Durst. Der Chef des Autohauses hat den 24-Jährigen mit vielen Facetten der Arbeit vertraut gemacht. Mitarbeiter aus anderen Kulturen im Team zu haben, findet auch Durst wichtig. Er kann sich vorstellen, weiter mit dem jungen Kraftfahrzeugmechatroniker zu arbeiten. Allerdings gebe es in der Automobilbranche zwischen Sri Lanka und Deutschland erhebliche Unterschiede.
Was hat Kasun Wickramarathne dazu bewogen, nach Deutschland zu kommen? „Das ist ein wichtiger Schritt in meiner Karriere“, sagt der junge Mechatroniker. Im Autohaus Durst in Scharnhausen habe er „wertvolle Erfahrungen gesammelt“. Außerdem war es ihm wichtig, mal eine andere Kultur kennenzulernen. Mit den Kolleginnen und Kollegen im Autohaus hat er sich gut verstanden. Da habe er nicht nur die Sprache gelernt. Längere Zeit in einem anderen Land zu leben und zu arbeiten, das habe seinen Horizont geweitet. Nach der Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker hat er ein Diplom in Automobil-Mechatronik an der Dimo Akademie in Sri Lanka gemacht. An der Universität von Moratuwa hat er ein Trainingsprogramm in Hydraulik und Pneumatik absolviert. Für die Automobile von Mercedes-Benz habe er sich immer sehr interessiert, sagt der junge Mechatroniker. Dass er nun im Autohaus Durst in Scharnhausen gezielt Erfahrung sammeln durfte, ist für ihn ein großes Plus.
Wo liegen für den jungen Mann aus Sri Lanka die großen Unterschiede? Als ersten wichtigen Punkt nennt er den Kundenservice. Er habe gelernt, „die Bedürfnisse der Kundschaft schnell zu erfassen und professionelle Lösungen zu finden und auch zu realisieren“. Aber auch auf technischer Seite hat der junge Mann viel gelernt. Alles könne er jetzt bei seiner Arbeit in Sri Lanka sehr gut anwenden und an seine Kollegen in dem asiatischen Land weitergeben. Da sieht sich der junge Mann auch als Multiplikator.