Nach zwei Wochen Einsamkeit für Leon, sitzt jetzt auch wieder eine Störchin im Nest auf dem Weil der Städter Storchenturm. Das Nest in Merklingen auf der Kirchenburg ist bisher noch leer.

Seit dem Fasnet-Wochenende klappert es im Duett vom Storchenturm, auf dem Storch Leon seit dem Valentinstag auf seine Partnerin gewartet hat. Immer wieder bleiben Bürgerinnen und Bürger der Keplerstadt stehen und hören dem Paar beim Klappern zu oder beobachten, wie sie sich das Gefieder zurechtzupfen. Zwar hat es bei den beiden offensichtlich „gefunkt“, denn erste Paarungsversuche konnten bereits beobachtet werden, aber die Störchin trägt keinen Ring.

 

„Leon hat wohl eine neue Partnerin“, mutmaßt Sabine Holmgeirsson, die sich seit der ersten Storchensaison 2022 um die Weiler Störche kümmert und inzwischen auch offizielle Storchenbeauftragte ist. Zu ihren Aufgaben gehören Nestpflege, Datenerhebungen, und nicht zuletzt, das Ablesen der Ringe, um die Störche zu identifizieren.

Störchin trägt keinen Ring

So konnte Sabine Holmgeirsson anhand der Gravur des Rings auch mehr über Leons Partnerin der beiden letzten Jahre herausfinden. Da diese Störchin in der Schweiz geboren wurde, bekam sie von ihr den Namen Heidi. „Wir werden leider auch nicht klären können, ob es etwa Leonie von 2022 war, die eine Woche im Horst zugebracht hat“, bedauert Sabine Holmgeirsson. Denn die Störchin, mit der sich Leon im ersten Jahr paarte, trug ebenfalls keinen Ring. Bei einer Namensabstimmung der Weil der Städter bekam sie den Namen Leonie, passend zu Leon, der 2020 in Rheinland-Pfalz geboren wurde.

Doch auf dem Storchenturm bleibt nichts, wie es ist und nur eine Woche später kommt es zum Rollentausch. „Am vergangenen Samstagmorgen bekam ich die Nachricht, dass es über eine Stunde Kämpfe am Nest gegeben hat“, berichtet Sabine „Ich fuhr sofort hin und sah, dass Heidi wohl zurückkehrt ist.“ Die unberingte Störchin wurde offensichtlich verjagt und nun teilt sich Leon wieder mit einer beringten Störchin das Nest. Bereits am Samstag kam es auch zu einer kurzen, angedeuteten Paarung. Immer wieder bleiben Passanten stehen, um Fotos zu machen.

Momentan fliegt das Paar auf Wiesen und Felder bei Weil der Stadt

Ob die Paarungsversuche erfolgreich waren, zeigt sich aber erst nach einigen Tagen – mit der erfolgreichen Ablage der Eier. Im Abstand von etwa zwei Tagen können so mehrere Eier zusammenkommen. Danach wird gebrütet und immer nur ein Storch verlässt das Nest zur Futtersuche. Noch fliegen beide oft gemeinsam auf dieFelder rund um Weil der Stadt. Das Leben auf dem Storchenturm ist auch in diesem Jahr wieder aufregend, vor allem was die Störchinnen betrifft. Nachdem Sabine Holmgeirsson regelmäßig Berichte von Storchenfreunden über die Lieblingstiere der Keplerstadt bekommt, ist es aber umso schöner, dass mit der Störchin nun weiter Geschichte geschrieben werden kann. Das Nest in Merklingen auf der Kirchenburg ist bisher noch leer. Da aber in den letzten beiden Wochen immer wieder Störche in und um Weil der Stadt gesehen wurden, bleibt abzuwarten, ob es sich auch dort noch ein Storchenpaar gemütlich machen wird.