Die Quelle des störenden Geräuschs befindet sich tatsächlich wie angenommen im Fellbacher Rems-Murr-Center. Er plagt die Bewohner im Umkreis seit Monaten.

Fellbach - Ein vermeintlicher Brummton, der tatsächlich gar keiner ist, beschert den Bewohnern im Umkreis des Fellbacher Gewa-Towers seit Monaten schlaflose Nächte. Der Krach hat sich nun als einfacher Lüftungslärm entpuppt: Das Waiblinger Landratsamt sieht nach mehreren Untersuchungen seine bisherigen Vermutungen bestätigt. Das hat Konsequenzen: Die Kreisbehörde hatte dem Betreiber im Rems-Murr-Center bereits eine Frist bis Ende Februar gesetzt, um das Problem zu beheben. „Sollte keine Verbesserung erkennbar sein, müssen wir gemeinsam eine Alternative finden“, erläutert Martina Nicklaus von der Landkreis-Pressestelle.

 

Die Debatte um das mysteriöse Brummen begann Mitte Dezember

Die Debatte um das mysteriöse Brummen begann Mitte Dezember mit einer Anfrage des SPD-Stadtrats Hans-Peter Krause. Seit dem Einzug der ersten Bewohner in der Randbebauung des Gewa-Towers, aber auch schon einige Monate vorher seien „dauerhafte Geräusche wahrnehmbar, ähnlich einem laufenden Gebläse oder Ventilator“, klärte Krause auf. Nach und nach gingen mehr Beschwerden über das störende Brummen ein. Die Stadtverwaltung nahm die Recherchen auf. Baubürgermeisterin Beatrice Soltys konnte nach einer gemeinsamen Fehlersuche mit den Stadtwerken Fellbach jedoch eine Störung durch das Blockheizkraftwerk des Turmes ausschließen. Auch der Verdacht, die 24-Stunden-Entlüftung für den Unterstand der Müllcontainer sei an den Geräuschen schuld, bestätigte sich nicht.

Die Suche nach der Quelle ging weiter, die Stadt informierte den Fachbereich für Gewerbeaufsicht und Immissionsschutz des Landratsamtes in Waiblingen. Mehrere Tieffrequenzmessungen führten die Mitarbeiter zu einer neuen Vermutung: Nicht etwa der Gewa-Tower, vielmehr ein Betrieb des benachbarten Rems-Murr-Centers könnte der Ursprung des Brummtons sein. Womöglich handele es sich bei dem Lärm um eine Lüftung oder ein Gebläse.

In Messungen wurden vor allem nachts erhebliche Dezibel-Überschreitungen festgestellt

Ende Januar hat sich sich der Verdacht nun vollends bestätigt. In weiteren Messungen wurden vor allem nachts erhebliche Überschreitungen der Dezibelwerte festgestellt. Tatsächlich handelt es sich nach aktuellen Erkenntnissen bei dem Lärm nicht um einen tieffrequenten Brummton, sondern um ein einfaches Lüftungsgeräusch, das schlicht zu laut ist. Das sei ein einfach zu lösendes Problem, gibt die Kreisverwaltung bekannt. „Wir haben den betreffenden Betrieb mit dem Problem konfrontiert“, sagt Pressesprecherin Martina Nicklaus.

Dass es sich nach Aussagen von Anwohnern um einen Gastronomiebetrieb auf dem Gelände handelt, wollte die Pressesprecherin aus Datenschutzgründen nicht bestätigen. Bis Ende Februar hatte das Unternehmen nun Zeit, ein eigenes Lösungskonzept zu erstellen und der Verwaltungsstelle zu präsentieren.

Ob das Konzept vom Betreiber bereits umgesetzt wurde, steht noch nicht fest. Die Kreisbehörde weiß bisher von keinen weiteren Beschwerden der Anwohner. Der ehemalige Grünen-Stadtrat Stefan Egelhof schwört jedoch darauf, dass die Geräusche immer noch hörbar sind. Der Tierarzt hat seine Praxis in naher Umgebung des Rems-Murr-Centers und des Fromm-Areals.

Auch eine weitere Anwohnerin klagt über das andauernde störende Brummen in der Nacht

Auch eine weitere Anwohnerin klagt über das andauernde störende Brummen in der Nacht. Das Landratsamt will sich nach Ablauf der Frist, also in den nächsten Tagen, mit dem Betreiber wieder in Verbindung setzen. Auf Anfrage der Fellbacher Zeitung war zur Zeit niemand in dem Betrieb für eine Stellungnahme zu erreichen. Der Chef sei derzeit in Urlaub, war lediglich die Auskunft.