Wegen einer defekten Weiche müssen die Züge der Schonbuchbahn am Montagmorgen in Holzgerlingen stoppen. Etwa 100 Passagiere kamen ein bis zwei Stunden zu spät zur Arbeit oder zur Schule.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Zwischen 6 Uhr und 9 Uhr ist am Montag auf der Schönbuchbahn nichts mehr gegangen. Wegen einer defekten Weiche musste die Bahn den kompletten Zugverkehr zwischen Holzgerlingen und Böblingen einstellen.

 

Ein Augenzeuge berichtet, dass gegen 8 Uhr etwa hundert Fahrgäste in Holzgerlingen gestrandet waren und auf einen Schienenersatzverkehr hofften, der aber lange auf sich warten ließ. Die Holzgerlinger Schüler machten sich unterdessen zu Fuß auf den Weg, etliche Bürger ließen sich von ihren Angehörigen mit dem Auto abholen. Die meisten kamen etwa eine bis zwei Stunden zu spät zur Arbeit oder zur Schule.

Wie das Landratsamt Böblingen am Vormittag mitteilte, lag der Fehler an einer Weiche in der Danziger Straße in Böblingen. Diese Weiche hatte kurz nach 6 Uhr einen Fehler gemeldet. Der Fehler gab an, dass die Weiche nicht in eine Endlage komme, das heißt, dass die Weiche weder in die eine, noch in die andere Richtung gestellt werden könne. Damit war es für die Züge unmöglich geworden, die Weiche zu passieren. Parallel dazu habe es auch Störungen an den Bahnübergängen gegeben, sagt das Landratsamt weiter, doch diese Störungen allein wären nicht weiter schlimm gewesen, erst die Weiche habe den Totalausfall verursacht.

Um 10 Uhr funktioniert die Weiche wieder

Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde von 8 Uhr an eingerichtet. Davor hätten bei den Busunternehmen keine Kapazitäten zur Verfügung gestanden, berichtet das Landratsamt weiter. Unterdessen wurden die Techniker informiert, die sich auf den Weg nach Böblingen machten. Die Fahrt in die Danziger Straße, die Suche nach der Ursache sowie der Tausch des defekten Bauteils nahmen einige Zeit in Anspruch. Seit etwa 9 Uhr waren erste Zugfahrten wieder möglich, seit 10 Uhr funktionierte die Weiche wieder regulär.

Ein Fahrgast, der von Holzgerlingen mit dem Bus nach Ehningen fuhr, und von dort mit der S-Bahn weiter nach Böblingen reiste, nahm die Sache mit Galgenhumor. Er schlug vor, die Bahnschranken und die Weichen wieder von Hand zu stellen. Das sei billiger und zuverlässiger.